VfB heute in Gladbach - Spielmacher Didavi nach Sperre zurück

Für Zweifel keine Zeit

Das 1:2 gegen Hannover bringt den VfB nicht aus dem Tritt. Davon ist Trainer Kramny vor dem Spiel heute (20 Uhr/Sky) bei Borussia Mönchengladbach überzeugt. Die Chancenverwertung steht jetzt besonders im Fokus.

02.03.2016

Von WOLFGANG SCHEERER (MIT DPA)

Wurde beim 1:2 gegen Hannover schmerzlich vermisst: Daniel Didavi, mit neun Treffern der beste VfB-Torschütze, hat seine Gelb-Sperre hinter sich. Foto: Eibner

Wurde beim 1:2 gegen Hannover schmerzlich vermisst: Daniel Didavi, mit neun Treffern der beste VfB-Torschütze, hat seine Gelb-Sperre hinter sich. Foto: Eibner

Stuttgart. Der VfB hat nach 23 Bundesliga-Spieltagen 28 Punkte. Sieben Zähler sind es bis zur Europa League - und nach hinten ebenfalls sieben bis zum Relegationsplatz.

Die Stuttgarter bewegen sich zwischen unten und oben. Wohin? Das ist die spannende Frage nach dem Aufschwung der letzten Wochen und dem 1:2-Rückschlag vor eigenem Publikum am vergangenen Samstag ausgerechnet gegen den Tabellenletzten Hannover 96.

VfB-Kapitän Christian Gentner meint: "Das Spiel hat unterstrichen, dass der Kampf um den Klassenerhalt noch lang nicht beendet ist. Denn ein Großteil der Mannschaften in der Liga ist auf einem ähnlichen Niveau. Trotzdem sind wir nach wie vor in einer guten Position." Völlig einig ist er sich mit Innenverteidiger Georg Niedermeier, der sagt: "Wenn man seine Tormöglichkeiten nicht nutzt und zwei Mal nicht aufpasst, gerät man ins Straucheln. Das ist sehr bitter. Wir hätten Punkte holen müssen."

Zum ersten Mal seit Jürgen Kramnys Einstieg als Trainer haben alle genau das von der Mannschaft erwartet. Doch zwei Stellungsfehler hinten und vorne "eine wesentlich schlechtere Chancenverwertung als in den vergangenen Wochen" (Gentner) passten so gar nicht ins inzwischen gewohnte Bild. Kramny ist gerade auch deshalb überzeugt, dass die Blamage vom Samstag nur ein Stolperer ist, wie er passieren kann nach einer Serie von zuvor acht Spielen ohne Niederlage. "Es gibt keinen Grund, an etwas zu zweifeln. Das wäre Quatsch", sagte der Trainer vor der Abreise nach Mönchengladbach. Dort trifft der VfB heute Abend auf den Tabellenvierten Borussia, der mit dem zwölften Saisonsieg die Champions-League-Ambitionen untermauern kann.

"Wir haben bisher einen guten Weg beschritten und wollen unsere Situation weiter verbessern", betonte Kramny. Nach der Niederlage sei sein Team jedenfalls top motiviert. Georg Niedermeier ist froh, "dass es direkt weitergeht und wir wieder die Chance haben, um Punkte zu kämpfen". Weckruf, Ausrutscher oder Rückschlag - das 1:2 sei "von allem ein bisschen" gewesen, meinte Jürgen Kramny.

Christian Gentner war es, der den VfB in der Hinrunde gegen Gladbach mit einem Eigentor zum 0:2 ins Hintertreffen brachte. Daniel Ginczek gelang noch der 1:2-Anschlusstreffer, vorbereitet von Daniel Didavi, doch Raffael sorgte kurz vor dem Schlusspfiff für den 3:1- Endstand der Gäste.

Didavi ist nach der Gelb-Sperre heute wieder im zentralen Mittelfeld am Ball. Der 26-Jährige steht vor seinem 50. Bundesliga-Einsatz im Trikot mit dem roten Brustring. Als kreativer Spielgestalter ist er ebenso wichtig wie als Torschütze. "Er hat Extra-Schichten", erzählte Kramny zufrieden. Nach dem Spiel heute geht s am Samstag gleich mit dem Derby gegen Hoffenheim weiter. Für den VfB fühlt es sich fast ein wenig wie Europacup an. Noch allerdings geht der wache Blick nach unten und nicht nach oben.