Tübingen

Curevac: Impfstoff für Kliniken und Krisengebiete

Die Biotech-Firma hat einen Prototypen entwickelt, mit dem sich überall und schnell Impfstoffe herstellen lassen.

28.02.2019

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Bis zu 34 Millionen Dollar (29,9 Millionen Euro) hat die Biotech-Firma Curevac zur Verfügung, um einen Prototypen zur schnellen Herstellung von Impfstoffen weiterzuentwickeln. Ziel ist, diese mobile Produktionseinheit einsetzen zu können, um künftig schnell auf Epidemien wie etwa Ebola-Ausbrüche in Afrika, reagieren zu können.

Diese Maschine – Curevac nennt sie „The RNA Printer“ – kann innerhalb weniger Wochen Impfstoffe herstellen, sowohl gegen bekannte Erreger wie Tollwut, Gelbfieber oder Lassafieber. Mit ihr soll es zudem möglich sein, Impfstoffe gegen bisher unbekannte Erreger herzustellen – die Weltgesundheitsorganisation WHO nennt sie „Krankheit X“.

Der RNA-Printer sieht aus wie eine kastenförmige Labor-Station. Darin ist ein automatisierter Produktionsprozess möglich. Er passt in einen Transporter und kann dorthin gebracht werden, wo er gebraucht wird.

Der Geldgeber ist die CEPI – die Koalition zur Vorsorge vor Epidemien, in der nationale Regierungen, EU aber auch Stiftungen sowie Hilfs- und Zivilorganisationen zusammenarbeiten, um Impfstoffe gegen künftige Epidemien zu entwickeln. Anlass der Gründung waren unter anderem die Ebola-Epidemie mit Tausenden von Todesopfern und die Zika-Epidemie der vergangenen Jahre. Sie haben deutlich gemacht wie wichtig es ist, Technologien zu entwickeln, um schnell auf solche Ausbrüche reagieren zu können.

Die Impfstoffe, die in der mobilen Produktionseinheit hergestellt werden können, basieren auf der von Curevac entwickelten RNA-Technologie. Entsprechende Impfstoffe gegen Lassafieber, Tollwut und Gelbfieber werden derzeit in einer ersten klinischen Studie getestet. Auch gegen weitere Infektionskrankheiten wie Ebola oder eben gegen den Virus X wären solche Impfstoffe auf RNA-Basis denkbar.

Auch Kliniken könnten Interesse an dem RNA-Printer haben. Dieser kann zur Herstellung personalisierter Medikamente im Krankenhausumfeld eingesetzt werden.