Für Einzelmedaille eine Krankheit zu viel Simon Schempp hadert mit Formschwäche

Wieder war es nichts mit einer WM-Einzelmedaille für Simon Schempp. Der Uhinger Biathlet hinkte beim Saisonhöhepunkt seiner Form hinterher.

15.03.2016

Von SID/MHA

Hat die vielen Rückschläge nicht gut verkraftet: Simon Schempp. Foto: dpa

Hat die vielen Rückschläge nicht gut verkraftet: Simon Schempp. Foto: dpa

Oslo. Als sich Simon Schempp am Montagmorgen um 5.30 Uhr auf den Weg vom Teamhotel zum Flughafen Oslo-Gardermoen machte, hatte er zwar zwei Silbermedaillen im Gepäck, doch die ersehnte Einzelplakette war wieder nicht dabei. "Leider sind die Rennen nicht so verlaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Das ist schade, weil ich mir viel mehr vorgenommen hatte", sagte der 27-jährige Schwabe vor der Abreise von der Biathlon-WM in Norwegen.

Mit den Plätzen acht (Sprint), 18 (Verfolgung), 16 (Einzel) und 19 (Massenstart) landete Schempp nicht annähernd in den Regionen, von denen er vor der WM geträumt hatte. Zweimal war er sogar schwächster Deutscher, dabei kam er als viermaliger Saisonsieger und wollte Dominator Martin Fourcade ärgern. Doch während der Franzose mit viermal Gold und einmal Silber abräumte, blieben Schempp "nur" die beiden Medaillen aus Mixed- und Männerstaffel.

"Es hat nicht alles zusammengepasst, und so sind die Ergebnisse zustande gekommen", sagte der Uhinger, der mit seiner Form haderte. Krankheiten hatten ihn in diesem Winter mehrfach geschwächt, er konnte lange nicht trainieren. Zu lange. "Das letzte Mal krank sein war einfach zu viel. Danach ging es einfach nicht wie erhofft weiter", sagte Schempp. Als er bei den Übersee-Weltcups in Nordamerika unmittelbar vor der WM aussetzen musste, sei "das eine oder andere Prozent flöten gegangen".

Von einem Kopfproblem wollte Schempp nichts wissen. Er habe sich nicht zu viel Druck gemacht. Das glaubt auch Bundestrainer Mark Kirchner: "Es ist ja nicht so, dass er schlecht war. Ihm fehlte etwas an seinem Optimum." Gestern flog das Team nach Chanty-Mansijsk. In Russland steht ab Donnerstag das Weltcupfinale auf dem Programm. Da hat Schempp eine neue Chance zu zeigen, dass er doch zu den Besten der Welt gehört.