Reutlingen · Handwerkskammer

Friseurbetriebe sollen wieder öffnen dürfen

Verlängerung des Lockdowns könnte für viele Salons das Aus bedeuten.

21.01.2021

Von ST

Die Verlängerung des Lockdowns könnte für manchen der Friseur- und Kosmetiksalons, die nach den Schließungen vom Frühjahr 2020 zum zweiten Mal keine Kunden mehr bedienen dürfen, das Aus bedeuten. Das jedenfalls befürchtet die Handwerkskammer Reutlingen. In gemeinsamen Briefen an Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Sozialminister Manne Lucha und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut fordert sie mit den fünf Innungen des Friseur-Handwerks aus dem Kammerbezirk deshalb einen Neustart zum 1. Februar.

„Die von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Maßnahmen haben die Leidensfähigkeit der Friseure und Kosmetiker auf eine harte Probe gestellt. Durch die mehrmaligen Verlängerungen geraten diese Betriebe und dadurch auch die betroffenen Mitarbeiter und deren Familien zunehmend in existentielle Schwierigkeiten“, warnt Kammerpräsident Harald Herrmann. Im Kammerbezirk mit den Kreis Reutlingen, Tübingen, Zollernalb, Freudenstadt und Sigmaringen sind aktuell 1033 Friseur- und 719 Kosmetikbetriebe betroffen.

Ohnehin stelle sich die Frage, ob eine fortdauernde Schließung dieser Gewerbe sinnvoll und zielführend sei, um die Ausbreitung der Infektionen tatsächlich einzudämmen. Schließlich hätten die Unternehmen bereits im vergangenen Jahr gezeigt, dass ein Betrieb unter Corona-Bedingungen sehr wohl möglich sei. „Friseure und Kosmetiker haben unter erheblichen finanziellen Aufwand in die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern investiert“, betont Vizepräsident Alexander Wälde, Obermeister der Friseur-Innung Freudenstadt. Die Auflagen wie Tragen von Masken, Abstandsregeln, die Desinfektion von Mobiliar und Werkzeugen und das Verbot einzelner Dienstleistungen seien in den Betrieben konsequent umgesetzt worden.