Gomaringen

Freiwillige Feuerwehr Gomaringen: Katastrophenschutz wird immer wichtiger

58 Einsätze hatte die Freiwillige Feuerwehr Gomaringen im vergangenen Jahr. Das neue Fahrzeug kommt wohl erst Ende 2024.

28.02.2023

Von Jürgen Jonas

Beförderte FW-Leute der FW Gomaringen, Bild: FW Gomaringen

Beförderte FW-Leute der FW Gomaringen, Bild: FW Gomaringen

Volles Feuerwehrhaus in Gomaringen in der Daimlerstraße. Zur Jahreshauptversammlung kamen am Samstag fast alle 117 Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr aus den Abteilungen Gomaringen und Stockach zusammen. Die Abteilung Gomaringen umfasst 45 Aktive, die Abteilung Stockach 22. Die Altersabteilung vereint 27 Wehrleute, der Nachwuchs besteht aus 23 Kindern und Jugendlichen, wie Kommandant Jochen Ankele berichtete.

Gerufen wurde die aktive Wehr im vergangenen Jahr zu 58 Einsätzen, bei denen 7 Personen gerettet wurden. Außerdem gab es 10 Brandeinsätze, auch in der Überlandhilfe, etwa bei einem Schuppenbrand in Derendingen, dazu technische Hilfeleistungen bei Unwettern, Ölspuren oder Türöffnungen. Auch beim Rohrbruch in der Wasserhauptzuleitung der Gemeinde im Juni war die Feuerwehr voll im Einsatz. Der Ausbildungsstand sei gut, sagte Ankele.

Angesichts der Alterserscheinungen beim Fuhrpark hat die Gemeine neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF20 bestellt, das wahrscheinlich Ende 2024 geliefert wird. Das Tanklöschfahrzeug gab aus „gesundheitlichen Gründen“ den Geist auf, Ersatz konnte kostengünstig aus Pfullingen beschafft werden. Es gab auch Ärgernisse, wie die vor Gericht ausgetragene Klage gegen einen vom Verursacher als zu hoch angesehenen Kostenbescheid.

Im abgelaufenen Jahr sei man zwar von Umweltereignissen verschont geblieben, aber es sei deutlich geworden, dass der Katastrophenschutz seit drei Jahrzehnten bereits kaputtgespart im Argen liege. Beispiel: Abbau der Sirenen. Seit dem „Starkregenereignis“ vor zwei Jahren gibt es vor Ort eine spezielle Führungsgruppe, die Einsätze vorbereitet. Beschafft wurden zusätzlich Tauchpumpen, Sandsäcke und ein Notstromaggregat.

Für Erweiterung und Sanierung des Feuerwehrhauses seien die Planungen in vollem Gange, Ressourcen und Normen müssten dabei „optimal ausgenutzt“ werden, denn dieses Gebäude müsse auch dann noch funktionieren, „wenn vieles andere nicht mehr funktioniert.“ Ankele bedankte sich nicht nur in diesem Bereich für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde.

„Wir hatten ein spannendes Jahr“, sagte Jugendwart Benjamin Junger über die Arbeit mit den 25 Kindern und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr. Über Löschangriffe, Kartenkunde, Notruf und Erste Hilfe. Genau darin wurden sie beim Wettbewerb „Jugendflamme“ im Oktober geprüft. Alle Angemeldeten bestanden erfolgreich.

Für sämtliche „körperlichen und mentalen Anstrengungen“ im Dienst an der Gemeinschaft bedankte sich Bürgermeister Steffen Heß bei der „Blaulichtfamilie“. Ob bei Einsätzen, Übungen, Brandschutzerziehung oder auch der Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit bei Überlandhilfen. Die Anerkennung schlägt sich auch finanziell nieder, für die technische Ausstattung sind 2,6 Millionen im laufenden Haushalt bereitgestellt. Die Ehrenamtsentschädigung liegt mit 14 Euro pro Stunde in Gomaringen über dem Durchschnitt in den Landkreisgemeinden. Dazu kommt die Anstellung eines Gerätewarts mit einer 30-Prozent-Stelle. Die Gemeinde sei in Sachen Feuerwehr stets um „bestmögliche finanzielle Ausstattung trotz reduzierter Beweglichkeit in der kommunalen Haushaltsplanung“ bemüht. In Richtung Jugendfeuerwehr sagte Heß: „Es gibt nichts Schöneres, als den Menschen zu helfen.“

Kreisbrandmeister Marco Bueß informierte die Versammelten über Details bei der Ausbildung von Führungskräften, Motorsägenlehrgänge und den Stand der digitalen Alarmierung, die sich im Landkreis noch in der Testphase befindet.

Die Feuerwehr ehrte langjährige Mitglieder

Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Gomaringer Feuerwehr wurden Harald Löffler und Horst Pflumm mit dem Ehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung geehrt. Gold für 40 Jahre bekam Klaus-Peter Renz, das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre gab es für Sven Dürr, Markus Pflumm, Marin Pflumm und Andreas Junger. Bronze für fünfzehn Jahre aktive Mitgliedschaft bekamen Benjamin Leibßle, Michael Renz, Janko Tomasik und Christoph Ankele. In Probezeit neu eingestellt wurden aus der Jugendfeuerwehr Leonie Bazer und Maximilian Bazer. Dienstverpflichtet wurden Carina Flamm und David Flamm.