Schwimmen

Freiwasser-Asse liefern

Die deutschen Athleten sind wieder Weltspitze. Bei der WM in Südkorea zeigen Florian Wellbrock und Co., dass sie auf dem Weg zu Olympia erfolgreich sein können.

18.07.2019

Von SID

Nicht zu stoppen: Ausnahmeschwimmer Florian Wellbrock (vorne) hat dem deutschen Team mit seinem Sieg viel Sicherheit gegeben.  Foto: Bernd Thissen/dpa

Nicht zu stoppen: Ausnahmeschwimmer Florian Wellbrock (vorne) hat dem deutschen Team mit seinem Sieg viel Sicherheit gegeben. Foto: Bernd Thissen/dpa

Die Tränen der Verzweiflung sind längst Freudentränen gewichen. Nach der deprimierenden Medaillen-Nullnummer von Ungarn 2017 haben die deutschen Freiwasserschwimmer bei der WM in Südkorea wieder richtig Grund zu jubeln. Gold für Ausnahmetalent Florian Wellbrock sowie Bronze für Rob Muffels und Leonie Beck zeigen eindrucksvoll: Das junge Team hat den Umbruch nach der Ära von Rekordweltmeister Thomas Lurz und 25-Kilometer-Expertin Angela Maurer erstmal gemeistert.

„Ich würde sagen, die deutschen Schwimmer sind wieder an der Weltspitze angekommen“, sagte Beck nach ihrem dritten Platz über fünf Kilometer am Dienstag. Bis dato drei Medaillen und vier von vier möglichen Olympia-Tickets für Tokio 2020 seien „der absolute Hammer“. Eine solche Olympia-Ausbeute hatte es zuvor noch nie gegeben.

Zugpferd Wellbrock

„Mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen“, sagte Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz, der sich nach der völlig misslungenen WM vor zwei Jahren selbst hinterfragt hatte. Aus Ungarn waren die deutschen Freiwasser-Asse erstmals seit 1994, als nur über 25 Kilometer im Freiwasser geschwommen wurde, ohne WM-Medaille heimgekehrt. Ein „Schlag ins Gesicht“, wie es Lurz nannte. Die Erfolge von Kasan 2015, kurz nach dem Rücktritt seines Bruders Thomas, waren in Ungarn schnell vergessen.

Dass sich Stefan Lurz und seine Sportler davon erholt haben, hängt mit einem Namen zusammen. „Wenn du so ein Zugpferd hast wie Florian Wellbrock im Team, das hilft“, sagte Lurz über seinen Top-Schwimmer. Der Bundestrainer fühlt sich an seinen Bruder, Freiwasser-Idol Thomas Lurz, erinnert: „Wir hatten einen, auf den man sich verlassen konnte und jetzt haben wir Florian. Das hilft natürlich dem ganzen Team. Das gibt Sicherheit.“

Im Erfolgs-Sog des Shootingstars bescherte Beck dem Deutschen Schwimm-Verband innerhalb von nicht einmal 24 Stunden die dritte Medaille. Bei der 22-Jährigen flossen Tränen – aus Freude über die Olympia-Qualifikation über zehn Kilometer.

„Klar, niemand wird an Thomas Lurz rankommen“, sagte sie über den Umbruch im Team. „Er war der beste Freiwasserschwimmer der Welt und wird es wahrscheinlich immer sein. Ich denke aber, dass wir sehr gut besetzt sind.“ Das junge deutsche Team habe „gezeigt, was wir drauf haben“, sagte Beck. Das wollen die Beckenschwimmer in der kommenden Woche auch – mit tatkräftiger Unterstützung von „Zugpferd“ Florian Wellbrock, der über 1500 und 800 Meter starten will. sid

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Erstellt:
18.07.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 10sec
zuletzt aktualisiert: 18.07.2019, 06:00 Uhr

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