Tübingen

Folgen berücksichtigen

13.11.2019

Von Joachim Lerchenmüller

Am 14. November entscheidet der Gemeinderat über die Bauplatzvergabe an Amazon. Zwischen realen und virtuellen Arbeitswelten werden sehr viele Arbeitsplätze entstehen, auf die sich Menschen aus der ganzen Welt bewerben werden. So weit, so gut: Tübingen ist international seit 1477 … Wichtig ist jedoch, dass der Gemeinderat die Folgen seiner Entscheidung bei künftigen Beschlüssen zur Wohnraumpolitik berücksichtigt: Die Menschen, die durch das Cyber Valley neu nach Tübingen kommen, müssen und wollen irgendwo (angemessen) wohnen; sie müssen klimaverträglich zwischen Zuhause und Arbeitsplatz pendeln können; und die Menschen, die schon in Tübingen wohnen, dürfen durch diese zusätzliche Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt nicht (noch stärker als eh schon) aus unserer Stadt hinausgedrängt werden.

Mit anderen Worten: Städtische Wirtschaftspolitik und Wohnraumpolitik dürfen nicht isoliert betrachtet werden. Tübingen benötigt dringend mehr soziale Gerechtigkeit auf dem Wohnungsmarkt. An die Universität und die Stadtverwaltung richten wir folgende Forderung: Auf dem ,Sand‘ muss bezahlbarer Wohnraum entstehen! Städtische Flächen sind nur noch in Erbpacht oder mit Rückkaufsrecht zu vergeben! Das sollte auch für das Grundstück gelten, das Amazon haben möchte.

Außerdem: Bei den Stadtratswahlen in Seattle dieses Jahr mischte sich Amazon mit 1,5 Millionen Dollar Spenden ein, um „pragmatische Lösungen“ zu fördern. Wenn Amazon kommt, dann wird es auch in die Tübinger politische Landschaft ,investieren‘.

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Erstellt:
13.11.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 13.11.2019, 01:00 Uhr

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