Nächtlicher Großeinsatz der Rettungskräfte

Feuer in Rottenburger Asylunterkunft: Mehrere Leichtverletzte

Vergangene Nacht brannte es in einer Asylunterkunft in der Rottenburger Saint-Claude-Straße.

13.04.2018

Von job

Die Flüchtlingsunterkunft auf dem DHL-Gelände in Rottenburg nach dem Kellerbrand. Bild: Henning

Die Flüchtlingsunterkunft auf dem DHL-Gelände in Rottenburg nach dem Kellerbrand. Bild: Henning

Gegen 0.28 Uhr waren bei der Feuerwehr mehrere Notrufe eingegangen: In der Asylunterkunft in der Rottenburger Saint-Claude-Straße am DHL-Gelände war ein Feuer ausgebrochen, dichter Qualm drang aus den Fenstern.

Die Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot an: Mehrere Polizeistreifen, rund 50 Feuerwehrleute mit neun Fahrzeugen sowie 85 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes waren schnell vor Ort. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich zwölf Personen in dem betroffenen Gebäude.

Die Feuerwehr drang durch das verrauchte Treppenhaus zum Brandherd vor: Das Feuer war in einem Abstellraum im Keller ausgebrochen.. Es wurde lediglich das Inventar in diesem Raum durch das Feuer beschädigt. Weiterer Schaden entstand in den anderen Kellerräumen sowie dem Treppenhaus durch den starken Rauch. Über die Schadenshöhe liegen noch keine Erkenntnisse vor.

Die Ursache ist nach ersten Polizeiangaben am Freitagmorgen noch unklar. Die Wehr hatte die Flammen schnell unter Kontrolle: Bereits um 0.51 Uhr war alles gelöscht.

Allerdings hatte sich starker Qualm entwickelt, der durch die Flure der Unterkunft zog. Zwei Bewohner standen bei der Ankunft der Retter im oberen Stockwerk auf einem Balkon, ihnen war der Fluchtweg wegen des Rauchs abgeschnitten. Die Wehr holte sie mit der Drehleiter herunter, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Peter Eisele gegenüber dem TAGBLATT. Beide Bewohner wurden wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung vorsorglich in eine Klinik gebracht. Eine Person war zuvor aus einem Fenster im ersten Stock gesprungen und hatte mehrere Prellungen erlitten. Etliche andere wurden von drei Notärzten und Betreuern des DRK vor Ort medizinisch erstversorgt.

Die Feuerwehr lüftete das Gebäude, wegen der starken Rußentwicklung ist es jedoch derzeit nicht mehr bewohnbar. Die Asylbewerber wurden zunächst im Rathaus und anschließend in anderen Asylunterkünften untergebracht.

Die Kriminalpolizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Kriminaltechniker kamen sofort an die Unglücksstelle. Anhaltspunkte für eine fremdenfeindliche Straftat liegen derzeit nicht vor.

Bereits 2015 war es auf dem DHL-Gelände zu einem Brand in einem von Flüchtlingen bewohnten Containerbau gekommen.