Ungarischer Nationalspieler kommt zum Erstligisten TVR

Ferenc Németh hat gehört, dass es bei Rottenburger Heimspielen laut sei

Der Bundesliga-Kader ist komplett: In Ferenc Németh haben die Verantwortlichen des TV Rottenburg den zwölften Spieler für die kommende Spielzeit verpflichtet. Der ungarische Nationalspieler unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag beim TVR.

21.08.2016

Von Tobias Zug

„Das fehlende Puzzleteil“: Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger (links) und der ungarische Zugang Ferenc Németh. Bild: TVR

„Das fehlende Puzzleteil“: Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger (links) und der ungarische Zugang Ferenc Németh. Bild: TVR

Rottenburg. Eigentlich hatte der TV Rottenburg sich ja ans Revers geheftet, auf junge deutsche Spieler zu setzen. Eine schlechte Saison, welche die Rottenburger sportlich als Tabellenletzter abschlossen, lässt aber auch Ausnahmen von der Regel zu: „Wir haben die Saison und analysiert und uns gefragt, was uns helfen kann“, sagt TVR-Manager Philipp Vollmer, „wir waren dann der Meinung, dass uns Erfahrung auch aus dem Ausland gut tun kann.“ Deshalb nennt Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger die jüngste und geplante letzte Verpflichtung, den ungarischen Diagonalangreifer Ferenc Németh, „genau das Puzzleteil, was uns in der Mannschaft für eine erfolgreiche neue Saison noch gefehlt hat.“

Der 28-jährige und 2,03 Meter große ungarische Nationalspieler spielte zuletzt bei Fino Kaposvár in seinem Heimatland, davor schon in Belgien bei Argex Duvel Puurs (2012/13) und Serbien (Radnicki Kragujevac 2011/12). „Nach vier Jahren in Kaposvár wollte ich wieder was Neues und ins Ausland“, sagt Németh. Auf Ungarisch, denn trotz seines Nachnamens (Német heißt auf Ungarisch „Deutsch“) spricht er kein Deutsch. „Bis jetzt kommunizieren wir in Englisch“, sagt Németh, „aber ich lerne die Sprache schon. Das ist auch das Positive jetzt, denn ich lerne gerne neue Sprachen.“

Der aus Kaposvár stammende ehemalige Bühler Bundesligaspieler Dávid Molnár stellte den Kontakt zu den Rottenburgern her. Németh überzeugte die Rottenburger in den fünf Tagen im Probetraining. Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger schwärmt von „seiner Ruhe und Stärke. Németh ist ein sehr offener Mensch, der seine Stärken vor allem im Angriffs- und Blockspiel hat, er agiert auf dem Feld genau so, wie wir es uns vorstellen.“ Manager Philipp Vollmer sagt: „Er hat uns massiv beeindruckt, ist ein Super-Athlet, ein Power-Hitter.“

Németh selbst spricht von einer „sympathischen Mannschaft“, die er kennengelernt habe, „da sind viele junge Spieler, das gefällt mir.“ Im Internet habe er sich etwas informiert über den Verein und das Team. „Ich weiß, dass Deutschland eine sehr starke Liga ist, stärker als die ungarische“, sagt Németh, „und über den TV Rottenburg habe ich gehört, dass es bei den Heimspielen sehr laut sei.“ Er sei jedenfalls „absolut motiviert und gespannt“.

Im gebürtigen Ungarn Tim Grozer hat Németh auch einen Mitspieler, mit dem er sich in der Landessprache austauschen kann. Kennengelernt hat Németh Grozer zwar noch nicht, aber dessen Vater Georg ist auch in Ungarn eine Volleyball-Legende. Und gegen Tims Bruder Georg Grozer junior hat Németh in Ungarn gespielt. Németh: „Da hatten wir schön einen auf die Mütze bekommen.“

„Das fehlende Puzzleteil“: Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger (links) und der ungarische Zugang Ferenc Németh. Bild: TVR

„Das fehlende Puzzleteil“: Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger (links) und der ungarische Zugang Ferenc Németh. Bild: TVR

Verbleib von Johannes Schief abhängig vom Studienplatz

Mit der Verpflichtung von Diagonalangreifer Ferenc Németh haben die Rottenburger den zwölften Spieler im Bundesligakader, der damit etwa zwei Monate vor Beginn der neuen Runde und pünktlich zum Start ins Mannschaftstraining (22. August) komplett ist. Noch offen ist zwar die Personalie von Youngster Johannes Schief. „Aber wenn es mit seinem Studium klappt, bleibt er dem TVR ebenfalls erhalten“, schreibt der TVR in einer Pressemitteilung. Der TVR-Kader 2016/17: Dirk Mehlberg (AA), Johannes Elsäßer (L), Friederich Nagel (MB), Felix Isaak (MB), Federico Cipollone (Z), Moritz Karlitzek (AA), Lars Wilmsen (MB), Philipp Jankowski (Z), Sven Metzger (D), Phillip Trenkler (AA), Tim Grozer (AA), Ferenc Németh (D).