Ferdinand

Ferdinand

Ferdinand ist ein riesiger Stier mit großem Herz. Der Animationsfilm erzählt den Kinderbuchklassiker um das blumenliebende Ausnahme-Tier neu.

12.12.2017

Von Madeleine Wegner

Ferdinand
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Ferdinand ist ein Riese von einem Stier. Und Ferdinand liebt Blumen über alles. Deshalb trabt er trotz eines Verbots in die Stadt zum Blumenfest, das den Tag für ihn zum schönsten im ganzen Jahr macht. In diesem Jahr jedoch wird es ein Schicksalsschlag für Ferdinand: Im Blumenmeer setzt er sich aus Versehen auf eine Hummel, wird gestochen und tobt vor Schmerz. Die Menschen halten den sonst so sanftmütigen Koloss für ein gefährliches, wildes Tier – Ferdinand wird abtransportiert und zu einem Kampfstier-Züchter gebracht. Der Traum jedes anderen Stiers, eines Tages in einer Arena zu kämpfen, könnte für Ferdinand bald Wirklichkeit werden. Doch der Blumen liebende Stier will um keinen Preis gewaltvoll kämpfen.

Der in Spanien angesiedelte Animationsfilm ist inspiriert von dem Kinderbuch „Ferdinand der Stier“ von Munro Leaf, das erstmals 1936 in New York erschien – also bei Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs. In Deutschland wurde das Buch bekannt, weil Jella Leppmann nach ihrer Rückkehr aus dem Exil 1946 tausende Exemplare an Kinder im kriegszerstörten Berlin verteilte. Heute ist das pazifistische Plädoyer so aktuell wie je. Um es mit den Worten Munro Leafs zu sagen: „Ferdinand ist einfach ein höherer Geist, ein Philosoph, der guten Geschmack und Charakter beweist.“

Bereits 1938 brachte Walt Disney einen kurzen Zeichentrickfilm heraus, der Film erhielt einen Oscar. Die Blue Sky Studios („Ice Age“, „Rio“) nun haben Ferdinands Geschichte auf Spielfilmlänge gebracht und sie dazu mit zusätzlichen Handlungssträngen und Figuren ausgeschmückt. Es gibt das Mädchen Nina, bei dem Ferdinand als Kälbchen ein neues, liebevolles Zuhause findet (nachdem er aus der Stierzucht ausgebrochen ist). Dort wiederum gibt es andere Stiere, die ebenfalls ausgeprägte Charakterköpfe sind. Großes Kino sind die herrlich eingebildeten Pferde, die hochtrabend mit österreichischem Dialekt über die „stinkerten Stiere“ herziehen, sowie der karikierte, selbstverliebte Torero. Unübertroffen in dem ganzen Gewusel: die durchgeknallte, aufgekratzte „Beruhigungsziege“ Elvira.

Diese bunten Gestalten machen den Film nicht nur umwerfend komisch, sondern sie vermitteln auch wichtige Lektionen: Was Mut wirklich bedeutet und dass der wahre Kampf nicht draußen in irgendeiner Arena geführt wird.

An den skurrilen Gestalten und der Situationskomik dürften Erwachsene fast noch mehr Spaß haben als Kinder.

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Erstellt:
12.12.2017, 19:11 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 12.12.2017, 19:11 Uhr

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