Pop

„Fearless“: Alte Songs neu aufgelegt

Eines der älteren Alben von Taylor Swift erscheint wegen eines Label-Streits zum zweiten Mal – frisch eingespielt.

07.04.2021

Von DPA

Am 9. April erscheint das Album „Fearless (Taylor's Version)“. Foto: Universal Music/dpa

Am 9. April erscheint das Album „Fearless (Taylor's Version)“. Foto: Universal Music/dpa

Berlin. Der Vorgang dürfte auch in der bunten Welt der Popmusik einzigartig sein: Wegen des Streits mit ihrem ehemaligen Label spielt Taylor Swift ihre alten Alben noch einmal ein. Damit kann die 31-jährige Ausnahmekünstlerin über die Rechte wieder frei verfügen. Den Anfang macht ihre Neufassung von „Fearless“ am 9. April. Erstmals 2008 veröffentlicht, markierte das Album Swifts Wandlung von der Country-Musikerin zum Popstar und war bahnbrechend erfolgreich.

Das zeigt ein Blick auf die Fakten: Bei der Veröffentlichung vor fast 13 Jahren war Swift gerade einmal 18 Jahre alt. Sie gewann dafür vier Grammys, unter anderem für das „Album des Jahres“. In den USA war „Fearless“ 2009 die meistverkaufte Platte. Bis heute hat sie sich, wie Swifts jetziges Label Universal informiert, zwölf Millionen Mal verkauft.

Musikalisch erwarten die Hörer 26 eingängige Popsongs mit leichtem Country-Einschlag. Einige davon hatten es damals nicht aufs Album geschafft, sie sind zum ersten Mal zu hören. Man könnte das Album als Teenie-Pop bezeichnen, fast jedes Lied handelt von Highschool-Verliebtheit. Das titelgebende „Fearless“ handelt von alles durchdringender Verliebtheit. Doch als Hörerin erfährt man nicht nur, dass die Ich-Erzählerin irre verliebt ist in ihren Schwarm, der sich so cool durch die Haare fährt – sondern auch, wie die Straße aussieht, auf der die beiden Auto fahren.

Mit diesem Album hatte Swift neu definiert, was Teenie-Pop bedeuten kann. Anders als die meisten US-Megastars im Teenager-Alter schrieb sie ihre Geschichten selbst und spielte selbst Gitarre. Auch wenn es typische Jugend-Fantasien sind, wirken sie ungewohnt aufrichtig.

Einige der Songs bleiben hängen – doch das hohe Niveau des späteren Hit-Materials auf „1989“, „Lover“, „Folklore“ und „Evermore“ haben sie noch nicht. Wichtig ist das Album aus anderen Gründen: Weil Swift über ihre alten Songs nun wieder frei verfügen kann - und vor allem, weil sich daran ihre Entwicklung zu einer der talentiertesten Songwriterinnen unserer Zeit nachvollziehen lässt. Lisa Forster