Mössingen · Bildung

Familienbildungsstätte: für verschiedene Lebensphasen

Die Familienbildungsstätte blickt auf ein schwieriges Jahr zurück. Das Programm in Mössingen könnte wachsen.

22.10.2021

Von mosi

Insgesamt 400 geplante Kurse und Veranstaltungen mit rund 4000 Unterrichtseinheiten mussten im Jahr 2020 ausfallen. In Mössingen waren 150 Kurse und Veranstaltungen geplant, in Präsenz konnten am Ende nur knapp 60 Prozent davon stattfinden. „Wir haben ein schwieriges Jahr hinter uns“, sagt Sabine Wurfer, Leiterin der Tübinger Familienbildungsstätte (FBS). Durch die Lockdowns musste die Einrichtung ihr Programm immer wieder neu aufbauen. Programmhefte mussten die Mitarbeiterinnen vernichten. „Das tut schon weh.“

Seit 1968 bietet die FBS Tübingen Programm für Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen, Vorträge, Seminare, Eltern- und Kindgymnastik, Kurse in den Bereichen Kreativität. Der Schwerpunkt liegt auf Familie und Erziehung. Die FBS bietet auch Projekte für Menschen mit Migrationshintergrund oder in prekären Lebenssituationen.

Eine Außenstelle in Mössingen startete die FBS 1997 zunächst in Kooperation mit dem Mütter- und Familienzentrum. Der Bedarf am Angebot der Einrichtung wuchs in Mössingen, das Haus erreichte seine Kapazitätsgrenzen. 2013 mietete die FBS einen Raum in Bästenhardt an, wo das Programm erweitert werden konnte. Unter anderem bietet die FBS in Mössingen zwei betreute Spielgruppen, Kurse rund um die Geburt, offene Eltern-Kindtreffs und Vorträge für junge Eltern.

Eltern- und Kreativangebote würde die FBS in Mössingen gerne weitere aufnehmen, genauso könnte sich die Einrichtung weitere Bewegungs- und Entspannungsangebote vorstellen, informierten Sabine Wurfer und ihre Kollegin Katharina Hank, als sie kürzlich in der Sitzung des Mössinger Gemeinderats über die Tätigkeit der FBS in der Stadt berichteten. Für Kooperationen mit Mössinger Institutionen und Vereinen sei die FBS immer offen.

In der Sitzung gaben die beiden auch eine Bilanz über das Jahr 2020: 555 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Mössinger Programm zählte die FBS, 65 Prozent davon kamen auch aus Mössingen. Insgesamt nahmen in diesem Jahr 4300 Leute die Angebote wahr, davon 2500 aus dem Stadtgebiet Tübingen. In normalen Jahren seien die Zahlen ungefähr doppelt so hoch. 2019 noch machten bei rund 800 Angeboten insgesamt rund 10000 Leute mit. Die FBS finanziert sich normalerweise zu 60 Prozent aus Einnahmen, der Rest des Etats kommt aus Zuschüssen. Im Coronajahr 2020 drehte sich das Verhältnis um. Durch Sonderzuschüsse und Kurzarbeit konnte sich die FBS über Wasser halten.