Tübingen

Facebook: Gelöschter Beitrag von Harsch wieder da

Facebook löschte einen Post von Daniela Harsch, in dem sie Beleidigungen öffentlich machte. Nun kam die Kehrtwende.

27.10.2021

Von job

Daniela Harsch. Archivbild: Uli Rippmann

Daniela Harsch. Archivbild: Uli Rippmann

Tübingens Bürgermeisterin Daniela Harsch hatte auf Facebook öffentlich gemacht, dass sie dort beleidigt worden war und bedrohliche Mails erhielt. Die Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren gegen den Absender eingestellt. In dem Beitrag auf ihrer Facebookseite hatte Harsch auch zitiert, was ihr oder mit Bezug auf sie geschrieben worden war. Facebook reagierte – und löschte den Beitrag, in dem Harsch den Fall öffentlich gemacht hatte, wegen eines Verstoßes gegen die Gemeinschaftsregeln des Netzwerks. Dagegen legte sie Widerspruch bei Facebook ein – zunächst erfolglos.

Das TAGBLATT wollte daraufhin von Facebook wissen, wieso es Harschs Beitrag entfernte. Verstößt es gegen die Regeln des Netzwerks, auf ein Problem hinzuweisen, mit dem nicht nur viele öffentliche Amtsträger leben müssen, nämlich Beleidigungen und Hasskommentare im Netz? Die Pressestelle ließ sich einige Tage Zeit. Am Dienstag nun die überraschende Antwort: „Wir haben den Post von Dr. Daniela Harsch nach einer erneuten Prüfung wieder hergestellt.“ Er ist auf Harsch Profil wieder zu sehen. Aber warum? „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir darüber hinaus keine weiteren Informationen zu Einzelfällen zur Verfügung stellen können“, so die Facebook-Vertreterin.

Weltweit arbeiteten über 40000 Menschen für das Netzwerk „im Bereich Sicherheit und Gefahrenabwehr“, so Facebook. Bei der „Anwendung der Gemeinschaftsstandards“ durch die Kontrolleure könnten eben auch Fehler passieren. Deshalb könne man die Entscheidung ja erneut prüfen lassen. Normalerweise passiere das in 24 Stunden.

Harsch allerdings hatte vor der TAGBLATT- Nachfrage eine Ablehnung ihres Widerspruchs erhalten, mit dem Hinweis, sie könne sich ja an das mit 40 internationalen Expertinnen und Experten besetzte „Oversight Board“ wenden. Das entscheide „in ausgewählten Fällen“ unabhängig von Facebook, das Unternehmen sei aber an das Urteil gebunden.

Bislang entschied das Gremium, das weltweit zuständig ist, in 19 Fällen. Dazu kam es nun nicht: Facebook selbst hat seine Entscheidung korrigiert und Harschs Beitrag wieder online gestellt.

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Erstellt:
27.10.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 58sec
zuletzt aktualisiert: 27.10.2021, 01:00 Uhr

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