Großbrand

Ehemaliger Gasthof Sonne in Rexingen abgebrannt

Die bewegte Geschichte des Rexinger Gasthauses „Sonne“ endete am frühen Morgen des 22. Oktober mit einem Brand. Jetzt bleibt dem Gebäude nur noch der Abriss.

22.10.2021

Von Andreas Wagner und Manuel Fuchs

Ein Brand hat das ehemalige Gasthaus Sonne in Rexingen in den frühen Morgenstunden am Freitag zerstört. Bild: Feuerwehr Horb

Ein Brand hat das ehemalige Gasthaus Sonne in Rexingen in den frühen Morgenstunden am Freitag zerstört. Bild: Feuerwehr Horb

AKTUELL: Die Rexinger Ortsdurchfahrt (Freudenstädter Straße) und die Bergstraße bleiben nach Auskunft der Stadtverwaltung Horb voraussichtlich bis Montag, 25. Oktober, 6 Uhr gesperrt. Eine Durchfahrt durch Rexingen ist bis dahin nicht möglich, am Wochenende werden auch keine Busse durch Rexingen fahren. Der Schülerbusverkehr soll am Montag aber wieder wie gewohnt möglich sein.

Am frühen Freitagmorgen, um 2.08 Uhr, rückten die Abteilungen Horb-Stadt und Rexingen zu einem Feuer in Rexingen aus. Als die Wehrleute eintrafen, stand der Dachstuhl des ehemaligen Gasthauses Sonne bereits im Vollbrand. Eine Polizeistreife, die schneller vor Ort war, hatte die vier Bewohner des Gebäudes geweckt und ins Freie gerettet.

Nach der ersten Lageerkundung wurden unverzüglich weitere Feuerwehren nachalarmiert: die Feuerwehr Dornstetten mit einer Drehleiter und einem Tanklöschfahrzeug, die Feuerwehr Empfingen mit einem Löschfahrzeug und dem Gerätewagen Logistik sowie die Horber Abteilungen Ahldorf, Dießener Tal, Dettingen und Mühlen. Die Abteilung Bildechingen wurde mit ihrem Löschfahrzeug zur Sicherstellung des Grundschutzes im Stadtgebiet in das Horber Feuerwehrzentrum alarmiert.

Die Einsatzkräfte führten zunächst einen Innenangriff durch, der jedoch wegen Einsturzgefahr abgebrochen werden musste; Teile der Deckenverkleidung im Bereich des Treppenraumes waren bereits herabgestürzt. Eine weitere Ausbreitung des Feuers im Gebäude war nicht zu verhindern. In der Folge wurde der Brand von außerhalb bekämpft; dabei kamen zwei Drehleitern und sechs weitere Löschtrupps zum Einsatz. Der Abbruch des Innenangriffs erwies sich bald als gerechtfertigt: Während des Einsatzes stürzte das Dachgeschoss der „Sonne“ samt Gauben ein.

Riegelstellungen schützten angrenzende Gebäude vor übergreifenden Flammen; auch deren Bewohner führten die Einsatzkräfte ins Freie. Ein angebautes Gebäude wurde dennoch leicht beschädigt. Dort stoppte ein Innenangriff die Ausbreitung des Feuers.

Personen seien nicht zu Schaden gekommen, meldete der Pressesprecher der Feuerwehr Horb, Jan Straub. Einsatzkräfte des DRK betreuten die geretteten Personen in der Johanniterhalle und organisierten am Vormittag die Notausstattung der Betroffenen mit Bekleidung.

Noch am Freitagmorgen gegen 10 Uhr drang Rauch aus dem Gebäude. Bild: Manuel Fuchs

Noch am Freitagmorgen gegen 10 Uhr drang Rauch aus dem Gebäude. Bild: Manuel Fuchs

OB erwartet Abriss-Antrag

Zur Brandursache gibt es zur Stunde noch keine Erkenntnisse; die Polizei war mit Kriminaltechnikern vor Ort, konnte jedoch noch keinen Verdacht äußern oder ein bestimmtes Szenario ausschließen. Den Schaden beziffert das Polizeipräsidium Pforzheim auf 700000 Euro; Oberbürgermeister Rosenberger sagte der SÜDWEST PRESSE im Gespräch vor Ort, er rechne als nächstes mit einem Antrag auf Abrissgenehmigung. Denkmalschutz habe für das Gebäude nicht bestanden.

Die Feuerwehr war mit 22 Fahrzeugen 130 Einsatzkräften und 22 Fahrzeugen im Einsatz, ebenso der Rettungsdienst Freudenstadt, die DRK-Ortsvereine Bittelbronn/Rexingen und Altheim mit insgesamt sieben Helfern sowie acht Polizeibeamte. Oberbürgermeister Peter Rosenberger und Bürgermeister Ralph Zimmermann waren kurz nach Einsatzbeginn vor Ort, ebenso Rexingens Ortsvorsteherin Birgit Sayer Ebenfalls zu Einsatzbeginn waren ein Wassermeister der Stadtwerke Horb und Kreisbrandmeister Jahraus zur Unterstützung der Feuerwehr an der Einsatzstelle.

Noch in der Nacht schilderte der Bauhof Straßensperrungen eine Umleitung um Rexingen aus, da die Ortsdurchfahrt nicht passierbar war. Dies soll laut Stadtverwaltung bis Montagmorgen gelten.

Weil die Brandruine in hohem Maße einsturzgefährdet war und unter anderem eine freistehende Giebelfront ein Risiko für Passanten, Straßenverkehr und benachbarte Gebäude darstellte, begannen bereits am frühen Freitagnachmittag erste Abrissarbeiten am Gebäude.

Bereits am frühen Nachmittag des Freitag begannen Abrissarbeiten am einsturzgefährdeten Gebäude.

Bereits am frühen Nachmittag des Freitag begannen Abrissarbeiten am einsturzgefährdeten Gebäude.

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Erstellt:
22.10.2021, 09:43 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 22.10.2021, 09:43 Uhr

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