Mit Kelle und Blaulicht

Ex-Polizisten kamen mit historischen Uniformen und einem NSU

Im NSU Typ 110, Baujahr 1968, und in der Uniform der 1960er Jahre besuchten zwei pensionierte Polizisten aus Minden den Dettenhäuser Polizeiposten.

25.06.2016

Von Manfred Hantke

Zu Besuch beim Dettenhäuser Polizeiposten: Günter Vorrath (links) und Claus Kynast. Im Hintergrund steht der rote NSU Wankel Spyder des Hirschauer Ortsvorstehers Ulrich Latus. Auch er war gekommen, um seine Club-Kameraden zu treffen. Der Wankel Spyder, Baujahr 1967, war das erste serienmäßige Auto mit Wankelmotor. Er hat 65 PS und schafft immerhin 180 Sachen. Nur rund 2300 Stück sind davon gebaut worden. Bild: Hantke

Zu Besuch beim Dettenhäuser Polizeiposten: Günter Vorrath (links) und Claus Kynast. Im Hintergrund steht der rote NSU Wankel Spyder des Hirschauer Ortsvorstehers Ulrich Latus. Auch er war gekommen, um seine Club-Kameraden zu treffen. Der Wankel Spyder, Baujahr 1967, war das erste serienmäßige Auto mit Wankelmotor. Er hat 65 PS und schafft immerhin 180 Sachen. Nur rund 2300 Stück sind davon gebaut worden. Bild: Hantke

Dettenhausen. Der Dettenhäuser Polizeibeamte Bernhard Strobel ist ein Liebhaber historischer Polizei-Uniformen und -Fahrzeuge. Seine Dienststelle hat er zum kleinen Museum ausgebaut. Da lag es nahe, dass seine beiden Ex-Kollegen aus dem fernen Minden ihn und seine Dettenhäuser Kollegen Uwe Maier und Wolfgang Nill besuchten.

Claus Kynast und Günter Vorrath, beide pensionierte Polizisten und Oldtimer-Fans, statteten der kleinsten Dienststelle im Landkreis Tübingen vergangenen Mittwoch einen Besuch ab, natürlich in der nordrhein-westfälischen Original-Uniform aus den 1960er Jahren und mit ihrem Polizeiauto aus derselben Zeit: einem NSU Typ 110 aus Neckarsulm.

Der Typ 110 ist jedoch kein Original-Polizeiauto, es war einst ein Zivilwagen, so Kynast, der auch Vorsitzender des Vereins NSU-Prinz-IG mit rund 600 Mitgliedern ist. Originalmodelle gibt’s gar nicht mehr. Von 1966 an wurden sie auch für die Polizei Baden-Württemberg gebaut, 31 gab es davon im Land. Sie wurden zur Verkehrsüberwachung und im Streifendienst eingesetzt. Sein Modell hat Kynast in einer Fachwerkstatt umspritzen lassen. Letztes Jahr wurde es fertig. Es fährt nun in der Originalfarbe „Tannengrün“.

1100 m³, 53 PS stark, hat der NSU rund 120 000 Kilometer hinter sich. Wer sich mit den sensiblen Motoren auskennt, weiß, dass das eine stattliche Zahl ist. Mit originalem Zubehör haben Kynast und Vorrath ihren NSU polizeiertüchtigt: Funk, Antenne, Blaulicht, Starktonhörner, Nebelscheinwerfer, ein altes Telefon und Röhrchen für den Alkoholtest aus den 1980er Jahren. Natürlich ist auch ein Kontrollgerät zur Geschwindigkeitsüberwachung an Bord. Das hat der Oldtimer-Fan über eine Anzeige in der Polizei-Gewerkschaftszeitung gefunden. Dabei mussten die Kollegen früher in gleichem Abstand hinter dem zu kontrollierenden Auto her fahren und das Gerät einschalten. Danach überholten sie den Raser, zogen die Tachoscheibe und das Knöllchen heraus.

Vier Tage waren die beiden Ex-Kollegen von Minden unterwegs, haben die Polizei in Weinheim und Heilbronn sowie in Neckarsulm besucht, standen auf dem Audi-Forum und trafen den Stuttgarter Polizeipräsidenten Franz Lutz. Dettenhausen war auf dem Hinweg ihre letzte Station, am Tag darauf ging es schon wieder Richtung Norden – allerdings Huckepack auf einem Wohnmobil, wie sie auch gekommen sind.

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Erstellt:
25.06.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 04sec
zuletzt aktualisiert: 25.06.2016, 01:00 Uhr

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