Nürtingen
Ex-Feuerwehrmann bestreitet falschen Bombenalarm
Im Prozess um einen falschen Bombenalarm beim Abschlusskonzert der Schlossfestspiele in Ludwigsburg hat der Angeklagte bestritten, die Bombendrohung erfunden zu haben.
Konzert-Gäste stehen nach einer Bombendrohung, die sich später als erfunden herausstellt, auf einem Bürgersteig. Foto: Sdmg/Friebe/Archiv dpa/lsw
Nürtingen. Zum Prozessauftakt am Amtsgericht Nürtingen sagte der 21-Jährige, ein Mann habe ihm gesagt, man solle «hier abhauen, bevor alles in die Luft fliegt». Daraufhin habe er - damals als Brandwache der Feuerwehr im Einsatz - seinen Vorgesetzten über die Drohung informiert (Az. 20 Ls 42 Js 81681/17 jug.).
Der damalige Feuerwehrmann sagte aus, während des Konzerts sei ein Mann auf ihn zugekommen und habe die Drohung ausgesprochen. Er habe eine Tarnhose getragen und südländisch ausgesehen. Nach der Drohung sei er dann verschwunden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 21-Jährigen vor, sich die Drohung am Abend des 23. Juli 2016 ausgedacht zu haben, da er keine Lust auf die Brandwache gehabt haben soll. Als Folge des Alarms hatte der Veranstalter das Konzert in der Mehrzweckhalle Forum am Schloss Ludwigsburg abgebrochen und die Halle geräumt. Die Polizei durchsuchte mit rund 50 Einsatzkräften und Sprengstoffhunden das Gelände, fand aber keinen Sprengsatz.
Der Verdacht war unter anderem auf den Mann gefallen, nachdem sein früherer Mitbewohner ausgesagt hatte, der 21-Jährige habe ihm die Tat einige Wochen später gestanden. Der Angeklagte warf seinem 27 Jahre alten ehemaligen Mitbewohner hingegen vor, sich das ausgedacht zu haben. «Der spinnt sich alles Mögliche zusammen, das grenzt schon an psychische Krankheit», sagte er über seinen ehemaligen Mitbewohner.
Bei der Verhandlung ging es neben der falschen Bombendrohung auch um einen Brand in der Wohngemeinschaft des Angeklagten und des Zeugen einige Tage später. Der 27-Jährige warf dem Angeklagten, der am Abend des Feuers allein in der Wohnung war, vor, das Feuer gelegt zu haben. Auch das bestritt der Angeklagte und warf seinerseits dem 27-Jährigen vor, das Feuer gelegt zu haben. Ein Urteil fiel am Donnerstag nicht, der Prozess wird am 8. Mai fortgesetzt.