Kusterdingen

Ewiggestrige

17.07.2018

Von Friedrich Linnemann, Kusterdingen

Es gibt Zeitgenossen, die offensichtlich gern Bürger mit fiktiven Annahmen und großen Zahlen ausländischer Menschen verunsichern. So behauptet der Verfasser des Leserbriefs „Muss das sein?“ bezüglich der Menschen in Afrika wiederholt: „Es wollen weitaus mehr Menschen über das Mittelmeer, als Europa aufzunehmen in der Lage ist.“

Die Behauptung ist unsinnig. Niemand weiß, wie viel Afrikaner über das Mittelmeer nach Europa wollen. Auch weiß niemand, wozu Europa wirklich in der Lage ist!

Das ständige Miesmachen nervt. Die Parole „Wir können nicht …“ ist ein deutliches Kennzeichen der Ewiggestrigen. Selbstbewusstsein, Kreativität und Gestaltungswillen sind gefragt. Mit unsachlichen Hochrechnungen und Schwarzmalerei ist nichts Positives zu erreichen.

Dazu eine Ergänzung aus meinem Buch „Vergnüglich ist die Harmonie“:

Hochrechner

Man könnte heulen, wenn man liest,

was in manchem Kopfe sprießt,

sogar im Neuzeit-Christenhirn

der alte Adam spinnt sein‘ Zwirn.

Das Rechnen ist dann gut und schön,

sofern man weiß, mit umzugeh‘n,

größte Vorsicht gilt bei Zahlen,

die der Fantasie entfahren.

Diese sind schnell angenommen,

allerdings, woher sie kommen,

will der Rechner oft nicht sagen,

meint, das seien dumme Fragen.

Grad selbst ernannte Realisten

tun oft so, als ob sie‘s wüssten,

gleichgültig, wie irr die Zahlen,

wichtig ist, schwarz-weiß zu malen.

Mit solchen Rechenspielchen wird

die Wirklichkeit manipuliert.

Der Bürger weiß, es ist gelogen,

verdreht, verfälscht, zurechtgebogen.