Kusterdingen
Ewiggestrige
Es gibt Zeitgenossen, die offensichtlich gern Bürger mit fiktiven Annahmen und großen Zahlen ausländischer Menschen verunsichern. So behauptet der Verfasser des Leserbriefs „Muss das sein?“ bezüglich der Menschen in Afrika wiederholt: „Es wollen weitaus mehr Menschen über das Mittelmeer, als Europa aufzunehmen in der Lage ist.“
Die Behauptung ist unsinnig. Niemand weiß, wie viel Afrikaner über das Mittelmeer nach Europa wollen. Auch weiß niemand, wozu Europa wirklich in der Lage ist!
Das ständige Miesmachen nervt. Die Parole „Wir können nicht …“ ist ein deutliches Kennzeichen der Ewiggestrigen. Selbstbewusstsein, Kreativität und Gestaltungswillen sind gefragt. Mit unsachlichen Hochrechnungen und Schwarzmalerei ist nichts Positives zu erreichen.
Dazu eine Ergänzung aus meinem Buch „Vergnüglich ist die Harmonie“:
Hochrechner
Man könnte heulen, wenn man liest,
was in manchem Kopfe sprießt,
sogar im Neuzeit-Christenhirn
der alte Adam spinnt sein‘ Zwirn.
Das Rechnen ist dann gut und schön,
sofern man weiß, mit umzugeh‘n,
größte Vorsicht gilt bei Zahlen,
die der Fantasie entfahren.
Diese sind schnell angenommen,
allerdings, woher sie kommen,
will der Rechner oft nicht sagen,
meint, das seien dumme Fragen.
Grad selbst ernannte Realisten
tun oft so, als ob sie‘s wüssten,
gleichgültig, wie irr die Zahlen,
wichtig ist, schwarz-weiß zu malen.
Mit solchen Rechenspielchen wird
die Wirklichkeit manipuliert.
Der Bürger weiß, es ist gelogen,
verdreht, verfälscht, zurechtgebogen.