Ammerbuch

Ewiger Kampfplatz

Der Tübinger Historiker Ewald Frie hat „Die Geschichte der Welt“ als Buch für junge Leute aufgeschrieben („Der Tod des Seefahrers und das große Missverstehen“, 29. März).

04.04.2018

Von Roland Fakler, Ammerbuch

Die beste Idee, die Menschen je hatten, ist die Idee von den Menschenrechten. Auch wenn die Menschen nicht gleich sind, ist es gut für den Weltfrieden, wenn man von ihrer Gleichwertigkeit ausgeht und allen unveräußerliche Rechte zugesteht. Um diese Menschenrechte für die Zukunft zu sichern, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wer ihre Freunde und wer ihre Feinde sind. Die Feinde waren immer diejenigen, die eine hierarchische oder autoritäre Herrschaft wollten, die Gottkönige, die Pharaonen, die Kaiser, die Päpste, die Könige von Gottes Gnaden, die Diktatoren, die totalitären Religionen und Ideologien, Faschismus und Kommunismus. Die Befürworter waren meist Philosophen, die sich die Menschen als selbstständig denkende, mündige Bürger vorstellten. Sie traten für die Demokratie ein, weil sich die Freiheit in ihr am ehesten verwirklichen und die Macht am besten beschränken ließ. Die Menschenrechte sind Freiheitsrechte beziehungsweise Abwehrrechte der Bürger gegen die Zugriffe der Herrschenden. Sie sollen dem Einzelnen Schutz vor deren Willkür und Übergriffen garantieren. Es sind vernünftige Grundsätze, die aus dem Geist der Aufklärung entstanden sind.

Die Welt ist ein ewiger Kampfplatz zwischen denen, die möglichst viel Macht wollen und denen, die ihre Freiheit behalten wollen. Die stärkeren Kräfte werden siegen! Das waren leider nicht immer die Vernünftigen, sondern meist die Skrupellosen, die unbedenklich über Leichenberge gingen und die man dann die „Großen“ nannte.