Deutschen Handballern winkt der Gruppensieg

Europameister besinnt sich seiner Stärke

Die Bad Boys sind zurück im EM-Modus. Beim Sieg gegen Slowenien bestach die DHB-Auswahl mit Opferbereitschaft. Nun winkt der Gruppensieg.

15.08.2016

Von SID

Patrick Wiencek bejubelt den Einzug der deutschen Handballer ins olympische Viertelfinale. Foto: dpa

Patrick Wiencek bejubelt den Einzug der deutschen Handballer ins olympische Viertelfinale. Foto: dpa

Rio de Janeiro. Patrick Wiencek schleppte sich kreidebleich zum Mannschaftsbus. Wie ein Sieger sah der Kreisläufer der deutschen Handballer nun wirklich nicht aus. Und doch stand Wiencek wie kein Zweiter für den so wichtigen Sieg gegen Slowenien – und den erstmaligen Viertelfinal-Einzug einer deutschen Mannschaft bei Olympischen Spielen seit Silber 2004.

„Was die Spieler für das Weiterkommen tun, macht mich stolz“, sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson und lobte explizit den unbändigen Einsatzwillen Wienceks. Der Kieler hatte die Nacht zuvor wegen einer Magen-Darm-Grippe kaum geschlafen, sich noch unmittelbar vor dem Spiel in der Kabine übergeben – und sich dann für das Team aufgeopfert.

Und so war es Sigurdsson nach dem dritten Sieg im vierten Spiel ein Anliegen, den besonderen Spirit seiner Mannschaft hervorzuheben. „Wir leben nicht von großen Stars“, sagte der Isländer. Nach der überraschenden Niederlage gegen Gastgeber Brasilien hätte sich sein Team „nicht verrückt machen lassen“ und „gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind. Besser kann es nicht sein.“ Angespornt von den spektakulären Reflexen ihres Keepers Andreas Wolff ließen die Europameister mit einer aggressiv-kompromisslosen Abwehrarbeit sogar Erinnerungen an die erfolgreiche EM aufleben.

Abwehrchef Finn Lemke gab für das letzte Vorrundenspiel gegen Ägypten heute (16.30 Uhr MESZ/ZDF) eine klare Marschroute aus: „Sieg, Sieg, Sieg.“ Gelingt dies, winkt Platz eins als Belohnung.