Essen für ein Lächeln

Was tun, fragte sich Hicham Hidam, Wirt von „Le Romarin“ und dem künftigen „Médina“ in der Stadt. Er hatte als Caterer schon für zwei große Gesellschaften eingekauft, als er vom Shutdown überrascht wurde. Was also tun mit all den Lebensmitteln, dem Gemüse und den frischen Zutaten? Die Zeiten sind für alle schwer und der gebürtige Marokkaner fand, das sei eine gute Gelegenheit, etwas Freude zu spenden.

Also beschloss er das zu tun, was er am besten kann, eben zu kochen. All die Essen, die er in den nächsten drei Tagen kochen will, sollen Bedürftige und ältere Menschen, die in Quarantäne sind, geliefert bekommen. Wer kann, der sei jedoch gebeten, die oder das Essen im „Romarin“ in der Mohlstraße 26 selber abzuholen. Am besten mit Abstand und mit eigenem Geschirr. Niemand muss für die warmen Speisen, Suppen, Couscous und Gemüse bezahlen. Wer etwas spenden will, zumal für die angeheuerten Zulieferer, sei davon aber nicht abgehalten.

Hidam gehört eigentlich zu denen, die selber von der Corona-Krise schwer getroffen sind. Eigentlich sollte in diesen Tagen sein neues Restaurant „Médina“, ehemals „Herrenschlosser“, eröffnet werden. Doch nun kam alles anders. Hidam geht die Zuversicht dennoch nicht aus. Er selber will dazu beitragen, dass auch andere sie nicht verlieren, indem er ihnen seine Hilfe anbietet. „In der Not muss man menschlich sein“, sagt der Gastwirt. Klar sei die Ökonomie wichtig, andererseits: „Das Geld hat kein Gefühl!“ Und sein Ziel sei, „ein Lächeln, eine Freude“ all denen zu bereiten, die dafür zur Zeit wenig Grund haben. ust