Formel 1

„Es sieht viel schlimmer aus, als es war“

Der gescheiterte Ferrari-Star Vettel zieht bereits eine Saison-Bilanz: Im Winter steht viel Arbeit an.

23.10.2018

Von DPA

Bedient: Sebastian Vettel. Foto: James Coates/afp

Bedient: Sebastian Vettel. Foto: James Coates/afp

Austin. Hinter einem roten Absperrband inmitten von Abbauarbeiten bilanzierte Sebastian Vettel die nächste so gut wie unerfüllte Ferrari-Mission. „Am Ende sieht es viel schlimmer aus als es war“, sagte der 31 Jahre alte Heppenheimer nach dem Großen Preis der USA in Austin und sparte nicht mit indirekter Kritik auch am Team. Zu lange habe es gedauert, bis sich der Formel-1-Wagen wie in Austin mit Kimi Räikkönen am Steuer wieder als siegfähig erwies.

Es könnten keine guten Nachrichten sein, wenn man zu einer drei Monate alten Baureihe des Autos zurückkehren müsse, sagte Vettel und haderte mit einer falschen Entwicklungsrichtung. „Es gibt vieles, das wir uns im Winter anschauen müssen, dazu gehöre ich auch“, sagte der Hesse. Der 31-Jährige beteuerte: „Ich habe keine Probleme, die Fehler zuzugeben, die ich gemacht habe.“

Endgültig aufgeben will er den WM-Kampf gegen Beinahe-Weltmeister Lewis Hamilton und Mercedes zwar noch nicht. „Geringer“, seien seine Chancen nun geworden, räumte er nach der vertagten Krönung von Hamilton aber ein. Der Brite ging im Gegensatz zu Vettel in den USA nur kalkuliertes Risiko ein und kam als Dritter hinter Räikkönen und Max Verstappen von Red Bull immer noch einen Rang vor seinem WM-Rivalen ins Ziel. „Du gewinnst keine Meisterschaften mit dummen Zweikämpfen und dummen Fehlern“, betonte Hamilton mit Blick auf seine eigene Rennstrategie in Austin.

Am kommenden Sonntag in Mexiko-Stadt, wo er schon vor einem Jahr den Titel perfekt gemacht hatte, braucht Hamilton selbst bei einem Vettel-Sieg nur noch fünf Punkte – mindestens Platz sieben – für den fünften WM-Triumph seiner Karriere. Gewinnt Vettel nicht, steht Hamilton als neuer Champion fest.

Der Finne Kimi Räikkönen feierte in seinem viertletzten Rennen für Ferrari seinen ersten Sieg seit März 2013 in Australien. Grund für exzessive Freude oder verbale Hymnen war das nicht für den coolen Finnen. „Es ist schön, mal wieder zu gewinnen, aber mein Leben ändert es auch nicht“, sagte er vier Tage nach seinem 39. Geburtstag. dpa