Tübingen

Es lebe Tofu

Wir berichteten mehrfach über den Schlachthof in Gärtringen.

24.09.2020

Von Eva Kasprowicz, Tübingen

Der „Skandal” um den Gärtringer Schlachthof hat gezeigt, wie die Fleischindustrie – auch im Kleinen – und die Menschen dahinter ticken. Öffentlich entlarvt hat sich allen voran Metzger Egeler, der die üblen Misshandlungen mit einer Tempolimit-Überschreitung vergleicht und (trotz stundenlangem Videomaterial) für Ausnahmen hält – eine ungeheuerliche Bagatellisierung! Wir reden davon, dass Schweinen die Nasen zertrümmert wurden und Metallstangen in den After gerammt wurden.

Derselbe Mann traut sich dann mit dem Tierwohl zu argumentieren, dass der Schlachthof nicht geschlossen werden dürfe – weil ein längerer Transport (wir sprechen von einem zweistelligen Kilometer-Bereich) mehr Stress für die Tiere bedeute!

Fazit: Die verantwortlichen Metzger spielen herunter, die Tierärzte stehen daneben, aber in Zukunft werden nur noch 55-60 Schweine getötet (also ca. eines pro Minute) der Schlachthof macht weiter. Die Wurst darf nicht sterben? Die Wurst ist tot! Es lebe der Tofu!