Rottenburg
Es ist legitim
Der Disput um die Waldbewirtschaftung erhielt neue Nahrung durch eine Diskussion im Sparkassen Carré. Antwort auf den Leserbrief „Bloßer Holz-Lieferant“ (10. Mai) von Werner Zorn.
Herr Zorn behauptet, es gebe ein Rottenburger Modell, nach dem Baumplantagen/Monokulturen total erwerbswirtschaftlich nur als Holzlieferant angelegt werden. Im Gegenteil, seit Jahrzehnten wird multifunktional gewirtschaftet unter Berücksichtigung von Erholung, Naturschutz, Ökonomie. Es gibt fast überall reichstrukturierte Mischwälder. Wenige Reinbestände stammen aus früheren Zeiten.
Seit 2011 wird das Alt- und Totholzkonzept umgesetzt, wonach Einzelbäume, Baumgruppen, Waldrefugien dauerhaft aus der Nutzung genommen werden, zudem gibt es einen Bannwald. Zur Erholung werden gut ausgebaute Wege, Spiel-, Grill- und Parkplätze unterhalten, waldpädagogische Exkursionen angeboten, bald ein Mountainbiketrail eröffnet.
Es ist legitim und notwendig, Holz zu produzieren und zu vermarkten. Es wird nur 80 Prozent des Holzzuwachses geerntet. Wenn wir die Holznutzung weiter einschränkten, müssten wir riesige Mengen an Holz importieren oder andere Materialien verwenden mit großen Umweltbelastungen, abgesehen von der Versorgung regionaler Schreinereien, Zimmereien, Papier-, Möbelindustrie. Wir sollten nicht Ideologien folgen, sondern unsere Wälder umfassend nachhaltig bewirtschaften und ehrlich argumentieren.