Tübingen
„Erstes Wahlversprechen“: Palmer will Mühlstraße dauerhaft für Autos sperren
In wenigen Tagen wird die Tübinger Mühlstraße erneut für Autos gesperrt – zunächst für die Dauer der Bauarbeiten an der Steinlachbrücke. Nun kündigte OB Boris Palmer an, diese Regelung dauerhaft beibehalten zu wollen.
Im Februar 2021 entschied der Tübinger Gemeinderat, den Umbau der Steinlachbrücke und das geringere Autoaufkommen zu nutzen, um zwischen Neckarbrücke und dem Clubhaus in der Wilhelmstraße eine Hauptverkehrsachse für Radfahrer herzustellen. Ersichtlich war das schnell an den blauen Radwegen in der Wilhelmstraße, jetzt folgt in wenigen Tagen die zugehörige Sperrung der Mühlstraße (wir berichteten). Dann dürfen dort nur noch Busse, Taxis, Anwohner, Lieferverkehr und Radler fahren. So wird es voraussichtlich zumindest bis November bleiben – dann soll die Steinlachbrücke fertig sein.
Nun schrieb Oberbürgermeister Boris Palmer am Dienstag auf Facebook: „Ich gebe heute mein erstes Wahlversprechen ab.“ Und zwar: „Ich werde im Rat dafür stimmen, diese Regelung dauerhaft beizubehalten.“ Palmer nennt „die Lebensqualität in der Stadt und den umweltfreundlichen Radverkehr“, weshalb „wir jetzt die ganze Straße autofrei brauchen“. Er führt in seinem Facebook-Beitrag sieben Gründe an:
Unter anderem beruft sich Palmer darauf, dass bei der Bürger-App-Abstimmung „alle Generationen unter 60 mehrheitlich für die Sperrung der Mühlstraße votiert haben“. Eine starke Ablehnung habe es nur bei der Generation über 75 Jahren gegeben. Jede Stimme sei gleich viel Wert, aber die Menschen seien unterschiedlich betroffen: „Wer über 75 ist, fährt seltener mit dem Rad durch das Stadtzentrum als unter 30-Jährige. Wer in Rente ist, hat viel weniger Gründe, durch die Mühlstraße zu fahren, als Berufstätige oder Studierende“, schreibt Palmer weiter.
Der Oberbürgermeister sieht darin ein Mandat für die Politik, „sich für die Lösung zu entscheiden, die für die Mehrheit der Betroffenen besser ist“. Seiner Meinung nach also die dauerhafte Sperrung der Mühlstraße. Die letzte Entscheidung liegt diesbezüglich beim Gemeinderat.
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