Epidemie

Erster Bundesbürger stirbt am Coronavirus

60-Jähriger erliegt der Infektion in Ägypten. Gesundheitsminister Spahn fordert Absage aller Großveranstaltungen. In Italien riegelt die Regierung den Norden ab.

09.03.2020

Von dpa/afp

Gesundheitsminister Jens Spahn empfiehlt, Großveranstaltungen in Deutschland abzusagen. Foto: Odd Andersen/afp

Gesundheitsminister Jens Spahn empfiehlt, Großveranstaltungen in Deutschland abzusagen. Foto: Odd Andersen/afp

Erstmals ist ein Deutscher nachweislich am Coronavirus gestorben. Es handle sich um einen 60-Jährigen, der vor einer Woche nach Ägypten eingereist sei, teilte das dortige Gesundheitsministerium mit. Es ist der erste bekannte Todesfall im Zusammenhang mit Corona in Afrika. Aus welchem Bundesland der Mann stammt, ist unklar.

Der 60-Jährige sei aus der Stadt Luxor im Süden Ägyptens zum Badeort Hurghada gereist. Als er erhöhte Temperatur bekam, sei er im Krankenhaus positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Mann habe sich geweigert, in eine andere Klinik verlegt zu werden. Sein Zustand habe sich dann zunehmend verschlechtert.

In Deutschland wächst angesichts steigender Fallzahlen die Sorge vor einer Ausbreitung des Virus. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) empfiehlt, alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern vorerst abzusagen. Zurzeit geschehe dies aus seiner Sicht noch zu zaghaft. „Angesichts der dynamischen Entwicklung der letzten Tage sollte das schnell geändert werden.“ Von solchen Absagen betroffen wären Sportveranstaltungen wie Bundesligaspiele, Messen und Konzerte.

Bis Sonntag waren in Deutschland 847 Infektionen erfasst, rund 50 Fälle mehr als am Vortag und mehr als zehnmal so viele wie noch eine Woche zuvor. Die meisten Fälle bundesweit verzeichnen Nordrhein-Westfalen (392), gefolgt von Baden-Württemberg (199) und Bayern (148).

Unterdessen bemüht sich die italienische Regierung, mit drastischen Schritten die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen: Sie schränkte die Bewegungsfreiheit von rund 16 Millionen Bürgern im Norden ein. Die Menschen in der Lombardei und 14 anderen Provinzen dürfen nur noch mit triftigem Grund aus den Zonen hinaus oder in sie hinein. Von den drastischen Anordnungen in Italien, die zunächst bis zum 3. April gelten, sind unter anderem die Metropolen Mailand und Venedig betroffen.

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Erstellt:
09.03.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 52sec
zuletzt aktualisiert: 09.03.2020, 06:00 Uhr

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