Tübingen

Erste Drohschreiber sind identifiziert

Die Drohschreiben gegen Tübingens OB Boris Palmer könnten für etliche Verfasser noch Konsequenzen haben.

30.06.2020

Von job

Die Tübinger Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen diejenigen, die Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer nach seinem umstrittenen Interview im Sat1-Frühstücksfernsehen zur Strategie bei der Corona-Bekämpfung mit dem Tod bedroht oder beleidigt haben. In den Tagen nach der Sendung Ende April waren rund 4000 Mails im Tübinger Rathaus eingegangen, Palmers Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden auch am Telefon beleidigt und bedroht. Dem Tübinger OB wünschten manche den Tod, seine Familie erhielt Drohungen. Etwa 100 Schreiben übergab Palmer daraufhin an die Ermittler.

Die Staatsanwaltschaft eröffnete in der Folge rund 80 Verfahren und kündigte an, auch bei Ersttätern einen Strafbefehl zu beantragen. Inzwischen wurden nach Auskunft der Behörde erste Verfasser sicher identifiziert. Die Ermittlungen zu den Urhebern der anderen Schreiben dauerten an. Verfahrensabschlüsse in Form von Strafbefehlen gab es noch nicht. Die Schreiben kommen laut Auskunft der Strafverfolger aus dem ganzen Bundesgebiet, eine Konzentration auf bestimmte Gebiete lässt sich nicht feststellen. Derzeit sehe es so aus, als ob es sich tendenziell eher um ältere Verfasser handle.