Tübingen

Ermittlungen wegen Abrechnungsbetrugs in Tübinger Testzentren

Wegen des Verdachts des Betrugs ermitteln die Staatsanwaltschaft Tübingen und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen gegen einen 34-Jährigen, dem vorgeworfen wird, als Betreiber von Corona-Testzentren nicht durchgeführte Tests abgerechnet zu haben.

19.07.2022

Von isi

Symbolbild: Sebastian Gollnow/dpa

Symbolbild: Sebastian Gollnow/dpa

Die Staatsanwaltschaft Tübingen und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen ermitteln gegen einen 34-jährigen Mann, der bis Mai diesen Jahres zwei Corona-Testzentren im Landkreis Tübingen betrieben hat. Mit Hilfe von selbst ausgefüllten Zertifikaten soll er eine Vielzahl an angeblich durchgeführten Tests zur Abrechnung bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg eingereicht haben, ohne zuvor Personen tatsächlich zu testen.

Mit einem richterlichen Beschluss durchsuchten am Montag Kriminalbeamte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Tübingen die Wohnung und die Testzentren des Tatverdächtigen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums wurden dabei „umfangreiche Beweismittel, insbesondere elektronische Daten, beschlagnahmt“. Die Höhe des entstandenen Schadens ist noch unbekannt. „Nähere Angaben, etwa wo genau diese Testzentren sind, können wir momentan noch nicht machen“, erklärt Staatsanwalt Nicolaus Wegele auf TAGBLATT-Nachfrage. „Wir müssen nun die Datenauswertung abwarten.“ Auch wie die Ermittler auf die Spur des 34-Jährigen gekommen sind, wollte Wegele nicht beantworten. Nur so viel: „Es gab eine ausreichende Tatsachengrundlage, die auch die Hausdurchsuchung rechtfertigte.“

Der 34-Jährige befindet sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe.

 



Sie interessieren sich für Verbrechen, wie sie aufgeklärt und bestraft werden? Dann sind sie hier richtig: Auf tagblatt.de/amgericht haben wir unsere Berichterstattung zum Thema gesammelt - über laufende Ermittlungen der Polizei, über Prozesse an den Gerichten in Tübingen, Reutlingen und Rottenburg. Und wir liefern Hintergründe: Über die Arbeit der Polizei und der Strafverfolger der Justiz. Außerdem gibt es den Podcast „Am Gericht“, in dem TAGBLATT-Gerichtsreporter Jonas Bleeser und Online-Redakteur Lorenzo Zimmer über große und kleinere Kriminalfälle aus der Region sprechen. Hören Sie rein!

 

Zweiter Fall in der Region

Bereits Anfang Februar wurde ein ähnlicher Fall in Rottenburg bekannt. Dort soll ein 36-Jähriger in seiner Bar Gästen angeboten haben, sich selbst zu testen oder testen zu lassen. Es handelte sich dabei aber nicht um eine zugelassene Teststelle, die zu etwaigen Abrechnungen berechtigt war.

Zum Artikel

Erstellt:
19.07.2022, 13:32 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 13:32 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!