Tübingen

Erlauchter Kreis

Bei einigen Französisch-Lehrern an drei Tübinger Gymnasien können Zehntklässler künftig direkt das DELF-Sprachdiplom ablegen („Vertrauensbeweis aus Frankreich“, 6. Februar).

07.02.2018

Von Peter Fink, Tübingen

Schön für diejenigen Tübinger Gymnasiasten, die das Glück haben, momentan oder künftig eine(n) der fünf Französischlehrer(innen) in der 10. Klasse zu haben, die die DELF-Diplomprüfung bereits abnehmen dürfen. Wenn es tatsächlich so ist – der TAGBLATT-Artikel stellt es so dar –, dass das DELF-Diplom aktuell nur in den Klassen dieser fünf Lehrer Bestandteil ist, muss man sich schon fragen, wieso hier die Chancengleichheit im Bildungssystem mal wieder kommentarlos auf der Strecke bleibt. Es heißt weiter, dass das DELF-Diplom „ein weltweit gültiges Sprachdiplom“ sei und dass „bei der Vergabe vieler Masterstudiengänge als internes Hochschulkriterium eine zweite moderne Fremdsprache auf B1-Niveau berücksichtigt“ wird. Es tut mir nun schon sehr leid für diejenigen Gymnasiasten, die aktuell und künftig zufällig nicht zum erlauchten Kreis der DELF-Pioniere im Bildungsungleichheitswunderland Baden-Württemberg gehören werden. Die einzig faire Lösung wäre gewesen, so lange mit der Umsetzung zu warten, bis das DELF-Diplom flächendeckend für alle Gymnasiasten in Klasse 10 eingeführt werden kann!