Wald

Erfolgreicher Kampf gegen Borkenkäfer

Das Management zur Vorbeugung gegen Befall im Nationalpark Schwarzwald macht landesweit Schule.

24.07.2021

Von dpa

Kleines Insekt, großer Schädling: der Borkenkäfer. Foto: Uli Deck/dpa

Kleines Insekt, großer Schädling: der Borkenkäfer. Foto: Uli Deck/dpa

Baiersbronn. Das Borkenkäfermanagement im Nationalpark Schwarzwald, das vor allem angrenzende Wirtschaftswälder schützen soll, setzt sich nach Angaben der Landesregierung durch. Es habe „eine so große Akzeptanz gefunden, dass die Landesforstverwaltung/Forst BW es in seinen Grundzügen in einer etwas extensivierten Form auf der ganzen Landesfläche anwendet“, teilte das Umweltministerium dem FDP-Landtagsabgeordneten Klaus Hoher mit.

Mit Ferngläsern schauen Fachleute, ob Sägemehl, das beim Einbohren in den Baum entsteht, in die Rinde gerieselt ist. Auch prüfen sie, ob unter der Baumkrone Löcher des Spechtes zu sehen sind, der nach den Käfern pickt. Ist das der Fall, wird der Baum per GPS markiert, gefällt und weggebracht. Verantwortlich sind ForstBW, die Stadt Baden-Baden und der Nationalpark.

Wesentlich seien „die digitalisierte Erfassung, Umsetzung und Kontrolle der Logistikkette“, teilte das Ministerium mit. Eine weitere Säule sei „die rechtzeitige Sicherung von Arbeitskapazitäten, um schnell und effektiv befallenes Holz aufarbeiten zu können“. Entscheidend sei zudem, dass das Holz schnell vermarktet oder konserviert wird, um ein Ausfliegen der Käfer zu verhindern.

500 Meter breite Pufferzone

Vor der Eröffnung des Nationalparks im Jahr 2014 war die Sorge groß, die Käfer könnten über den dann nicht mehr bewirtschafteten Wald herfallen und von dort auf Bäume übersiedeln, die wirtschaftlich genutzt werden. Eine 500 Meter breite Pufferzone soll das verhindern.

In den vergangenen drei Jahren habe sich die Käferpopulation wegen warmer Witterung und wenig Regen kontinuierlich aufgebaut, schreibt das Ministerium. Es habe sich gezeigt, „dass der Pufferstreifen seine Borkenkäferschutzfunktion unter diesen extremen Bedingungen erfüllt“.

Wenn eine Massenvermehrung droht, soll die Funktion des Pufferstreifens noch verbessert werden. Zudem werde im Moment das Borkenkäfermanagement überarbeitet, um neue naturschutzfachliche und -rechtliche Aspekte besser zu berücksichtigen.