Russlands Sportler erkämpfen angeblich Start in Rio – IOC-Präsident Bach sieht Handlungsbedarf bei der Wada

Erfolg für Schwimmer-Duo vor dem Sportgerichtshof?

Wenige Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio kursieren Gerüchte darüber, dass die beiden vor dem Cas klagenden Russen starten dürfen.

03.08.2016

Von SID/DPA

Wladimir Morozow war als einer von sieben Schwimmern für die Wettkämpfe in Rio gesperrt worden, könnte nun aber mit seiner Klage Erfolg haben. Foto: afp

Wladimir Morozow war als einer von sieben Schwimmern für die Wettkämpfe in Rio gesperrt worden, könnte nun aber mit seiner Klage Erfolg haben. Foto: afp

Rio de Janeiro. Das Chaos um die Starterlaubnis einiger russischer Sportler setzt sich fort. In Rio de Janeiro kursierten am Dienstagmorgen Ortszeit Gerüchte über eine Aufhebung des Ausschlusses der russischen Schwimmer Nikita Lobinzew und Wladimir Morozow von den Olympischen Spielen durch den Internationalen Sportgerichtshof Cas.

Ihr Anwalt Artjom Pazew und Lobinzews Manager Andrej Mitkow sagten gegenüber russischen Nachrichtenagenturen, dass die beiden Olympia-Medaillengewinner von London 2012 die Starterlaubnis für die Wettbewerbe in Brasilien erhalten hätten. Am Abend dementierte allerdings der Schwimm-Weltverband Fina diese Medienberichte. Die Annullierung des Ausschlusses könne erst bestätigt werden, wenn die dreiköpfige Kommission des IOCs über den Start der russischen Athleten entschieden hätte. Insgesamt waren sieben russische Schwimmer von den Sommerspielen ausgeschlossen worden.

Die Schwimmer hatten vor dem Cas gegen ihre Ausschlüsse von den Olympia-Wettkämpfen geklagt. Die Fina hatte die Sperren gegen Lobinzew und Morozow damit begründet, dass beide im McLaren-Report der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) zum Staatsdoping in Russland namentlich erwähnt worden seien. Diese Regelung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hielten Rechtsexperten eigentlich für weniger angreifbar als jene, die ausschließlich russische Sportler mit erwiesener Dopingvergangenheit kategorisch aussperrt.

Der IOC-Präsident Thomas Bach forderte indes eine grundlegende Überprüfung der weltweiten Maßnahmen gegen Betrug im Sport. Das System der Wada müsse überdacht werden und hier seien die Möglichkeiten des IOC im Anti-Doping-Kampf begrenzt. Der deutsche IOC-Präsident rechtfertigte erneut die Entscheidung, Russlands Mannschaft nicht komplett von den Sommerspielen auszuschließen. Er forderte mehr Respekt in der Debatte, zumal alle Russland-Beschlüsse in der IOC-Spitze einmütig getroffen worden seien.