Kreis Tübingen
Erdbeben erschüttert die Region: Stärke mindestens 4,1
Ein Erdbeben hat am Samstagmittag den Zollernalbkreis und die Region Tübingen/Reutlingen erschüttert: Die Erdstöße waren an vielen Orten deutlich spürbar – von Rottenburg im Westen bis Pfullingen im Osten, von Bodelshausen bis Dettenhausen. Das Zentrum soll im Hechinger Stadtteil Weilheim liegen.
Der Herd soll beim Hechinger Stadtteil Weilheim gelegen haben, die Schweizer Experten verorten ihn „in der Nähe von Albstadt“. Laut Landesbehörde war die plötzliche Erdbewegung in einem Umkreis von rund 50 Kilometern spürbar.
Im Führungs- und Lagezentrum des Reutlinger Polizeipräsidiums gingen einige wenige Anrufe ein, in denen Bürger bei der Polizei die Erdbewegung meldeten oder danach fragten. Manche vernahmen vor allem ein deutliches Knallen oder Grollen, bei anderen vibrierten Wände und Dächer. Aus Tübingen und Rottenburg gab es Berichte über wackelnde Häuser, herausspringende Schubladen und klirrende Gläser in Schränken.
Berichte aus der ganzen Region
Auf der Facebookseite des TAGBLATTs beschrieben Leser und Leserinnen ihre Erlebnisse. Ob und wie stark die Erde bebte, war offenbar örtlich sehr unterschiedlich wahrnehmbar. Viele hörten erst einen heftigen Knall, dann kam die Erschütterung. „Wie wenn ein Baukran neben dem Haus umfällt. Ich dachte die Decke kommt runter ...“ schreibt eine Frau aus Tübingen. Andere wiederum bekamen nur wenige Hundert Meter weiter nichts von der Naturgewalt mit.
Auch aus Ammerbuch und Dettenhausen, aus Rommelsbach und Pliezhausen schildern Facebook-Nutzer ihre Beobachtungen. Hund und Katze seien „in Panik vom Balkon gestürmt“, schreibt einer, eine andere, sie habe gedacht „es wäre ein Auto ins Haus geknallt“.
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Keine Schäden im Kreis
Von Schäden im Kreis Tübingen ist bislang nichts bekannt, weder bei der Polizei noch in der Leitstelle der Feuerwehr gingen entsprechende Meldungen ein. Der „Zollernalbkurier“ aus Balingen berichtet, dass nahe am Zentrum des Bebens in Hechingen an Häusern Risse in Mauern und Verputz aufgetreten seien.
Das letzte Erdbeben vor dem am Samstag in der Region war laut Landeserdbebendienst am vergangenen Donnerstag: Es soll von Jungingen im Zollernalbkreis ausgegangen sein und erreichte immerhin eine Stärke von 2,7 auf der Richterskala.
Stöße sind nicht vorhersagbar
Hier kann man Erdbeben melden
Die Wissenschaftler des Landeserdbebendienstes sind an den Erfahrungen aus der Bevölkerung interessiert. Um ihre eigenen Messungen zu ergänzen, bitten sie um Mithilfe: Auf der Seite https://makro.led-bw.de kann man seine Wahrnehmungen bei einem Erdbeben melden.