Deutsche Diskus-Frauen können den Männern nicht nacheifern

Enttäuschung bei Fischer und Müller

Ohne Medaille müssen die deutschen Diskuswerferinnen die Heimreise antreten. Julia Fischer wurde Neunte und Nadine Müller landete auf Platz sechs.

17.08.2016

Von DPA

Die frühere Vize-Weltmeisterin Nadine Müller machte ein langes Gesicht. Am Ende landete sie im olympischen Finale auf Rang sechs. Foto: dpa

Die frühere Vize-Weltmeisterin Nadine Müller machte ein langes Gesicht. Am Ende landete sie im olympischen Finale auf Rang sechs. Foto: dpa

Rio de Janeiro. Drei Tage nach dem Olympiasieg von Christoph Harting und dem Bronze-Coup von Daniel Jasinski sind die deutschen Diskuswerferinnen im Ring leer ausgegangen: Mitfavoritin Julia Fischer kam nicht einmal in den Endkampf und enttäuschte als Neunte. Danach gab es Tränen. Die frühere Vize-Weltmeisterin Nadine Müller machte als Sechste ebenfalls ein langes Gesicht. Gold eroberte in Rio wie schon vor vier Jahren in London die Kroatin Sandra Perkovic. „Die letzten Tage waren schwer für mich. Wenn es den Menschen, die ich liebe, schlecht geht, dann ist dass so, als wenn es mir selber schlecht geht“, sagte Fischer und meinte damit das unglückliche Olympia-Aus ihres Lebensgefährten Robert Harting in der Qualifikation. „Ich habe alles gegeben, mehr konnte ich nicht machen.“ Auch ein Plakat mit der Aufschrift „Hoch und weit, jetzt ist Fischer-Harting-Zeit“ konnte sie nicht aufmuntern. Nix war es also mit der dritten Medaille für die deutschen Diskus-Asse. Vize-Europameisterin Fischer, die zusammen mit Robert und Christoph Harting bei Torsten Lönnefors trainiert, hatte bereits in der Qualifikation am Abend vorher Probleme, jedoch prophezeit: „Morgen wird?s besser!“

Wurde es aber nicht: Mit 62,67 Metern blieb sie deutlich unter ihren Möglichkeiten – trotz der Anwesenheit Robert Hartings: „Er war den ganzen Tag da, er hat mich super unterstützt.“ Müller hatte nach ihren 63,13 Metern zum Auftakt nur noch fünf ungültige Versuche. Shanice Craft aus Mannheim wurde Elfte.Perkovic machte es allerdings zunächst spannend: Die vierfache Europameisterin hatte wie schon bei der Ausscheidung zwei ungültige Versuche, ließ sich davon aber nicht irritieren und schleuderte den Diskus auf 69,21 Meter hinaus.

Silber gewann die Französin Melina Robert-Michon mit dem Landesrekord von 66,73, Bronze die Kubanerin Dania Caballero mit 65,34. Die beiden bisher einzigen Olympiasiege für Deutschland bei den Frauen hatten Gisela Mauermayer 1936 und Ilke Wyludda 1996 geholt. Seitdem gab es keine Medaille mehr. Das Leichtathletik-Paar Robert Harting/Julia Fischer reist nun doppelt enttäuscht von Rio nach Hause. „Also eine Medaille klappt auf jeden Fall – das muss man ganz klar so sagen“, hatte Robert Harting über seine dreiköpfige Trainingsgruppe gesagt. Dass sich sein Bruder zum Olympiasieger kürt und er und seine „Jule“ ohne Edelmetall nach Hause fliegen, das hatte er wahrscheinlich nicht gedacht.

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Erstellt:
17.08.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 17.08.2016, 06:00 Uhr

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