Sportpolitik

Entrüstung über Spitzensport-Analyse

Leichtathletik darf auf mehr Förderung hoffen, Basketball muss bangen.

21.09.2021

Von DPA

Berlin. Im verschärften Wettlauf um die Fördermillionen hat die deutsche Leichtathletik die besten Chancen, für die Basketballer sieht es schlecht aus. In der Bewertung von Strukturen und Erfolgschancen, die bei der Vergabe der Bundesmittel künftig stärker Einfluss haben wird, erhielt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Montag im Abschlussbericht einer Expertenkommission die besten Noten. Schon am Dienstag wird die sogenannte Potenzialanalyse (Potas) Basis für Verhandlungen des Bundesinnenministeriums und des Deutschen Olympischen Sportbunds mit den Sommersportverbänden über Zuschüsse von 38 Millionen Euro sein.

Während auch der Tischtennis-Bund und die Reiterliche Vereinigung ein besonders gutes Zeugnis erhielten, finden sich neben dem Deutschen Basketball Bund (DBB) auch der Fechter-Bund und die Taekwondo Union am Ende des Feldes wieder. „Die Ergebnisse sind nicht ganz so überraschend“, sagte der DOSB-Leistungssportvorstand Dirk Schimmelpfenning bei der Potas-Präsentation in Berlin. Im Dachverband hatte es viel Kritik am Potas-System gegeben. „Es gibt Dinge, die man im Sport nicht berechnen kann, sonst gäbe es keine Sportwetten“, warnte auch Schimmelpfennig.

Teams benachteiligt?

DBB-Chef Ingo Weiss hält die Bewertung sogar für unfair. „Ich bin der festen Überzeugung, dass dieses wissenschaftliche System den Mannschaftssportarten nicht gerecht wird“, sagte Weiss, der auch Sprecher der Spitzenverbände ist. Er setzt nun darauf, dass die Förderkommission erkenne, „dass es beim Basketball anders läuft als in dieser Analyse dargestellt“, und keine Mittel streicht.

Das Bundesinnenministerium machte deutlich, dass Potas künftig maßgebliche Grundlage für die Verteilung der Gelder sein wird. „Die Spreizung wird zunehmen, was Zuwächse und Verluste anbelangt“, sagte Staatssekretär Markus Kerber. Die Zuteilung der Fördermillionen müsse sich stärker an messbaren Erfolgspotenzialen richten. Bislang habe es ein „weitgehend unstrukturiertes Fördersystem“ gegeben. dpa

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21.09.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 21.09.2021, 06:00 Uhr

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