Erstmals seit 2020 wieder
Ohne Einschränkungen: Rottenburger Programm zur Hauptfasnet
Nach Jahren der Pandemie dürfen die Rottenburger zur Hauptfasnet wieder ohne Einschränkungen und Berührungsängste feiern – von der Proklamation am Schmotzigen bis zur Verbrennung. Erstmals gibt es einen Fasnetsbesen: in der „Alten Welt“.

Ahlande mit Lammfellhauben und klopfende Pompele treiben bald wieder Schabernack in Rottenburgs Gassen. Nicht fehlen dürfen dabei die Stadthexen, ob sie nun grimmig aus dem Burgturm schauen oder freundlich in die Kamera lächeln. Bilder: Narrenzunft Rottenburg
Der Schmotzige Donnerstag, 16. Februar, beginnt mit der Schülerbefreiung. Von 10 bis 14 Uhr ist Schülerfasnet auf dem Rottenburger Marktplatz (Bändel gibt’s im Vorverkauf an den Schulen für 2 Euro). Ab 14 Uhr ist Straßenfasnet. Die Narrenzunft hat einen Infostand samt Shop auf dem Marktplatz (auch am Wochenende).
Vom Rathausbalkon proklamiert und verkündet Gräfin Mechthild um 19 Uhr die Narrenfreiheit. Die Pompele spuken und es tanzen die Hexen und Ahlande. Danach ziehen die beteiligten Gruppen in die Festhalle um, wo um 20 Uhr die große Fasnetseröffnung ist (der Saal öffnet seine Tore schon um 19 Uhr). Das Motto des Abend: „Unter Palmen“. Zum Einmarsch spielt die Stadtkapelle Rottenburg, später heizt ein DJ den Gästen ein. Der Eintritt kostet 5 Euro.
Mit der Seniorenfasnet in der Festhalle ab 14 Uhr beginnt der Fasnets-Freitag, 17. Februar (der Saal ist bereits ab 13 Uhr geöffnet). Die Gäste können sich am Einmarsch aller Zunftgruppen und an einem bunten Bühnenprogramm erfreuen. Dabei spielt die Stadtkapelle zur Unterhaltung und zum Tanz auf. Der Eintritt ist frei.
Zunftmesse und Helden-Party
Aufs Ausschlafen muss am Fasnets-Samstag, 18. Februar, nicht verzichtet werden: Die Zunftmesse in der Morizkirche ist erst um 13.30 Uhr. Eine sehr humane Zeit. Um 14.30 Uhr geht dann die Straßenfasnet in der Narrenmeile los. Wenn die Sonne schon lange untergegangen ist, startet um 20 Uhr die Ü30-Party unter dem Motto „Superhelden“ in der Festhalle. Wer jünger ist, kommt nicht rein! Zum Einmarsch spielen die Wurmlinger Musikanten, später übernimmt DJ De La Rock. Der Eintritt kostet 5 Euro.

Ommzug und Ahlandhoppa
Die Route führt von der Sprollstraße durch die Ehinger Straße, über die Obere Brücke und durch die Königstraße, über den Marktplatz und durch die Seebronner Straße bis rauf zur Festhalle. Am Straßenrand gibt es Stände mit Essen und Getränken. Der Ausklang ist in der Festhalle. Dort gibt es ebenfalls Getränke, eine kleine Auswahl an Speisen sowie Kaffee und Kuchen, außerdem eine Bar im Rundling. Für Unterhaltung ist obendrein auch gesorgt. Zeitgleich mit dem Start des Ommzugs ist ab 13.30 Uhr Ahlandhoppa vom Kalkweiler Tor zum Marktplatz, wo anschließend der Ahlandtanz ist.
Der Narrensamen hat seinen Umzug am Fasnets-Montag, 20. Februar, 13.30 Uhr. Alle Kinder sind eingeladen (Aufstellung in der Tübinger Straße). Ab 14.30Uhr gibt’s Unterhaltung für und mit jungen Narren beim von der Laufnarrengruppe der Narrenzunft gestalteten Kinderball in der Festhalle. Gegen eine Spende von 50 Cents gibt’s was zu essen, der Erlös geht an den Hospizdienst Rottenburg (wer älter als 14 Jahre ist, für den hält der Mundschenk eine kleine Auswahl an Speisen bereit).

Wässern und verblodern
Die Ahlandtaufe steht am Beginn des Programms am Fasnets-Dienstag, 21. Februar, 14 Uhr, auf dem Marktplatz. Bei der zeremoniellen Ahlandtaufe werden die Neu-Ahlande „gewässert und verblodert“, wie es heißt.
Ab 17 Uhr klingt die Fasnet beim Zunfthaus aus – gleichsam ein letztes Aufbäumen der sich dem Ende zuneigenden Fasnet. Die Zunftscheuer ist ab 19 Uhr zum Abfeiern bereit. Um 23 Uhr stellen sich die Narren zum Trauermarsch Richtung Marktplatz auf, wo schließlich um 23.30 Uhr die Fasnetsverbrennung samt Feuerwerk nochmal Freude versprüht – bevor alles vorbei ist. Also fast. Denn am Aschermittwoch, 22. Februar, ist um 10.30 Uhr noch Geldbeutelwäsche des Narrenrates am Narrenbrunnen vor der Zehntscheuer.

Info Wer das Festabzeichen für den Ommzug kauft, hilft, das Spektakel zu finanzieren. Es kostet im Vorverkauf 3,50 Euro (Kinder und Jugendliche bis zum 14. Lebensjahr haben freien Eintritt) und ist beim Schwäbischen Tagblatt in Rottenburg, bei der WTG und in vielen Geschäften erhältlich, außerdem ab jetzt im Shop der Narrenzunft auf dem Marktplatz (immer samstags von 9 bis 13 Uhr). Der Vorverkauf endet am Samstag, 18. Februar, 12 Uhr. Beim Ommzug kostet das Festabzeichen 4 Euro. Für Anfragen und Kartenbestellungen kann man sich auch an die Narrenzunft Rottenburg wenden: vertrieb@narrenzunft-rottenburg.de.
Nicht nur auf der Gass’, auch im Zunfthaus und in der Scheuer ist viel los
Im Zunfthaus in der Sülchenstraße 3 feiern Jung und Alt Fasnet auf drei Ebenen. Ab dem Schmotzigen Donnerstag bieten die Narren ihren Gästen – außer Rottenburger Fasnetsliedern und Livemusik – eine reichhaltige Speisekarte mit Kaffee und Kuchen.
Am Donnerstag ist ab 20 Uhr Livemusik mit Franz Hofmeister.
Am Samstag gibt’s ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen sowie ab 19 Uhr nochmal Livemusik mit Franz Hofmeister.
Am Sonntag kann bereits ab 11 Uhr zünftig zu Mittag gegessen werden.
Am Montag gibt’s von 14 bis 18 Uhr Kaffee und Kuchen, abends ist das Zunfthaus wieder ab 23 Uhr geöffnet.
Am Dienstag ist ab 17 Uhr Fasnetsausklang mit warmen und kalten Speisen.
Fasnet ist auch in der Zunfthausscheuer: Donnerstag, Samstag und Sonntag jeweils ab 22 Uhr, am Montag ab 23 Uhr, und am Dienstag ab 19 Uhr (Einlass ab 18 Jahren). Es gibt flotte Musik auf die Ohren, und die Bar stellt sicher, dass kein Gast auf dem Trockenen sitzen muss.
Und das Beste: Es gibt durchgehend warme Küche bis 2 Uhr morgens!
Bei allen Zunfthausveranstaltungen ist der Eintritt frei – Einlass aber nur in närrischer Verkleidung!
Zum Dossier: Die Fasnet 2023 in der Region