Berlinale

„Endlich wieder großes Kino“

Das Filmfestival startet mit Publikum in seine Sommerausgabe – alles läuft draußen an verschiedenen Orten.

11.06.2021

Von DPA

Zuschauer in Liegestühlen warten auf den Filmstart. Foto: Michael Sohn/dpa

Zuschauer in Liegestühlen warten auf den Filmstart. Foto: Michael Sohn/dpa

Berlin. Nach schweren Monaten soll sie auch ein Hoffnungszeichen sein: Die Berlinale hat auf der Berliner Museumsinsel ihre Sommerausgabe eröffnet. Hunderte Menschen, die gemeinsam einen Film schauen? Auf diesen Moment, sagt Kulturstaatsministerin Monika Grütters bei der Eröffnung am Mittwochabend, hätten sie alle sehr sehnsüchtig gewartet. Schauspielerin Iris Berben sagt, sie habe in der vergangenen Zeit viel gestreamt. Aber es werde immer Filme geben, die man nur auf der großen Leinwand sehen könne.

Zum Auftakt der Filmfestspiele treffen sich nun also Menschen aus Filmbranche und Politik. Vieles sei anders als sonst, sagt Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek. Es sei eine Berlinale mit Abstand, weniger Tamtam und einer Picknick-Box auf den Knien. Die Bilder vom Eröffnungsabend sehen aus wie Gemälde, die nebenan in der Alten Nationalgalerie hängen könnten. Alte Säulengänge, nachtblauer Abendhimmel. Normalerweise ist die Berlinale im Februar. Da bekommt man Hotellobbys und Schneeregen, verdunkelte Limousinen und Autogrammjäger zu sehen.

Wegen Corona wurden die Filmfestspiele diesmal geteilt. Im März saßen Fachleute stundenlang vor ihren Computern und schauten Filme online. Jetzt werden die Filmvorführungen fürs Publikum nachgeholt. Alles läuft draußen, an verschiedenen Orten der Stadt. Grütters sagte, endlich heiße es, wieder miteinander gespannt oder gerührt, nachdenklich oder amüsiert zu sein. „Endlich wieder großes Kino.“

Als Eröffnungsfilm wählte die Festivalleitung das Drama „Der Mauretanier“. Der Film des Regisseurs Kevin Macdonald erzählt die Geschichte des langjährigen Guantanamo-Häftlings Mohamedou Ould Slahi, der über seine Erlebnisse in dem US-Gefangenenlager ein Buch geschrieben hat.

Die Berlinale gilt als recht politisches Filmfestival. An diesem Freitag läuft der Film „Courage“ über die Proteste in Belarus. Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja wird in Berlin erwartet. Die Lage in dem Land ist nach der erzwungenen Landung einer Passagiermaschine und der Verhaftung des Regierungskritiker Roman Protassewitsch wieder ins internationale Blickfeld gerückt. dpa

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Erstellt:
11.06.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 56sec
zuletzt aktualisiert: 11.06.2021, 06:00 Uhr

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