Tübingen

Eltern nach Kürzungen der Kita-Öffnungszeiten besorgt

Die Landesvertretung der Kita-Eltern hat sich besorgt über die geplante Kürzung der Kita-Zeiten in Tübingen gezeigt.

11.02.2023

Von dpa

Eine Praktikantin liest in einer Kita Kindern vor. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

Eine Praktikantin liest in einer Kita Kindern vor. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

„Dass eine Stadt strukturell vorgeht, das ist schon eine neue Qualität“, sagte der Vorstand der Landeselternvertretung baden-württembergische Kindertageseinrichtungen (LEBK), Claus Mellinger, am Samstag dem Radiosender SWR1. Im Kleinen habe es Kürzungen vorher schon gegeben - „allerdings eher einrichtungs- oder trägerbezogen“, sagte Mellinger. Überlegungen, Kita-Zeiten strukturell zu kürzen, gebe es auch in anderen Gemeinden. Er appellierte an die Kommunen, alle Beteiligten vorher an den Tisch zu holen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Der Gemeinderat der Stadt Tübingen hatte am Montagabend beschlossen, die Betreuungszeiten der städtischen Kitas ab September zu kürzen. Die meisten Gruppen haben dann nur noch bis 13.30 Uhr geöffnet, nur zwei bis 17.30 Uhr. Die Anpassung sei notwendig, weil derzeit 86 Fachkräfte in den Einrichtungen fehlten, hatte die Stadt am Freitag mitgeteilt. Das dürfte viele Mütter und Väter in die Bredouille bringen.

Die Eltern hätten sich auf das bisherige Betreuungsangebot verlassen und darauf ihre Familien- und Berufsplanung ausgerichtet, betonte Mellinger. „Unternehmen planen mit den Arbeitskräften. Für Familien bedeutet das im Ernstfall den Wegfall des Einkommens - und zwar dauerhaft.“ Kinder hätten zudem auch ein Recht darauf, gefördert zu werden. „Und die Kürzung von Betreuungszeiten beschneidet dieses Recht.“ Um gegen den Fachkräftemangel anzugehen, müsse um jede Fachkraft gekämpft werden. Auch die Arbeitsbedingungen müsse man sich genau anschauen - gerade was die Ausbildung von Azubis angehe.

Tübingen hatte mitgeteilt, dass weiter unter Hochdruck daran gearbeitet werde, neues Personal zu finden. Die Stadt will Spielgruppen anbieten, die beispielsweise von Studierenden oder von ehrenamtlich engagierten Eltern geleitet werden sollen.

Zum Artikel

Erstellt:
11.02.2023, 15:40 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 49sec
zuletzt aktualisiert: 11.02.2023, 15:40 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!