Querpass

Eiskalt ausgebremst

Fußballprofis und Autos, vorzugsweise schnelle und teure Karossen – das ist eine lange Geschichte für sich. Und die Geschichte vieler langer Gesichter.

07.11.2017

Von WS

Wie das von Arturo Vidal, der 2015 herzerweichend schluchzte, nachdem er seinen roten Ferrari daheim in den Sand gesetzt und geschrottet hatte und sich später öffentlich entschuldigte. Mit 160 Stundenkilometern soll er alkoholisiert durchs ländliche Chile gebrettert sein.

Ein anderer Starkicker, Mario Balotelli, hielt seinen Lamborghini zwar auf der Straße, war aber dummerweise schlappe 40 Kilometer zu schnell und musste den Führerschein abgeben. Was beide auszeichnet: Sie hatten immerhin einen.

Das konnte Marco Reus nicht von sich behaupten. Der Dortmunder Nationalspieler war, wie sich zum großen Erstaunen herausstellte, jahrelang ohne Fahrerlaubnis unterwegs. Er gab Gas, hatte Spaß, bis er 2014 ertappt wurde. Da waren die 540 000 Euro für den 25-Jährigen vielleicht noch die kleinere Strafe im Vergleich zum Hohn und Spott, den er erntete, weil er zwei Jahre lang zu jedem Training gefahren werden musste. Letzte Saison schließlich schaffte er die Prüfung!

Aktuell wieder so ein Führerschein-Fall: der des Mittelfeldstars Naby Keita, 22, von RB Leipzig. Gegen ihn ermittelt der Staatsanwalt, weil er zwecks Umschreibung zwei Fahrberechtigungen aus seiner westafrikanischen Heimat Guinea vorgelegt hatte, bei denen es sich laut Gerichtssprecher um „Totalfälschungen“ gehandelt habe. Schnelle Dribblings, heiße Schlitten? Auch Keita, der gestern Einspruch einlegte, wurde erst einmal eiskalt ausgebremst.