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Einzelhandel und Gastronomie in der Krise

So können Gründer während der Krise Geld einsparen und neue Wege für das Danach finden. Zahlreiche Einzelhändler und Gastronomen sind durch die Krise gebeutelt - Schmalhans mit vielen Einsparungen ist angesagt, doch eine Umstellung auf neue Vertriebswege kann auch eine Zukunftschance sein.

19.04.2021

Bild: pixabay

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Staatliche Hilfen als Ausgleich für durch den Infektionsschutz bedingte Betriebsschließungen wurden nun bereits zweimal angekündigt – völlig unbürokratisch und schnell sollen Beantragung und Auszahlung über die Bühne gehen. So viel zur Theorie. In der Praxis sieht es leider so aus, dass unzählige Einzelhändler und Gastronomen noch immer auf die ersten Corona-Hilfen warten. Aussicht auf finanzielle Unterstützung tut gut, doch im Unternehmeralltag zählt das, was tatsächlich in die Kasse kommt. Nach vielen Monaten der Schließungen sind die Polster einiger Unternehmen aufgebraucht, Schmalhans ist angesagt. Diese Einsparungen sollte kein Unternehmer ungenutzt lassen.

Fixkosten reduzieren

Natürlich kann ein Händler oder Gastronom nicht einfach sein Ladenlokal aufgeben und den Mietvertrag kündigen. Viel zu spontan wird mit Öffnungen und Schließungen verfahren. Dennoch können Gründer einige Stellschrauben betätigen, um ihre monatlichen Fixkosten ein wenig nach unten zu bringen.

Geld sparen mit dem Geschäftskonto

Aus Loyalität hatte der Unternehmer sein Business Konto bisher bei der örtlichen Hausbank? Das ist löblich, doch spätestens dann, wenn der eigene Betrieb vor dem Abgrund steht, braucht man bei einem Wechsel kein schlechtes Gewissen mehr haben. Betrachtet man die besten Geschäftskonten im Vergleich, stellt man fest: Auch ein kostenloses Geschäftskonto ist eine Option und spart monatlich bares Geld.

Sondervertrag mit Vermieter oder Verpächter

Wer sein Lokal oder Geschäft im eigenen abbezahlten Haus eröffnet hat, hat Glück. Auch dabei fallen natürlich Kosten an, doch immerhin läuft man dabei nicht Gefahr, Vertragsbruch zu begehen, indem man Verpächter oder Vermieter nicht mehr bezahlen kann. Wer ein Ladenlokal pachtet, sollte deshalb so ehrlich wie möglich sein. Es ist kein Armutszeugnis, dem Verpächter oder auch Vermieter zu gestehen, dass die Pandemie einem Geldsorgen bereitet. Im besten Fall ist der Verpächter so großzügig und reduziert vorübergehend die monatliche Pachtgebühr. Dabei sollten Gründer aber nicht vergessen, dass auch der Eigentümer des Gebäudes von Geldsorgen gebeutelt sein kann – lehnt er also ab oder lässt er sich nur einen geringen Nachlass ein, muss man dafür Verständnis haben.

Neue Einkaufspolitik

In einer Situation wie dieser kann man nicht weiter wirtschaften wie gewohnt. Eine neue Einkaufsstrategie muss her. Noch immer lohnt es sich, das Schaufenster ansprechend zu gestalten, um mögliche Kunden anzusprechen. Doch es ist ratsam, Auswertungen der Thekenverkäufe oder Click & Collect Bestellungen genauer anzusehen: Was kaufen die Kunden derzeit? Was kaufen sie dagegen kaum? Wer diese Dinge ermittelt und sich auf deren Grundlage eine neue Einkaufsstrategie zurechtlegt, kann bares Geld sparen. Wo gibt es die neuen Favoriten besonders kostengünstig? Gibt es dafür Mengenrabatt?

Neue Wege gehen und beibehalten

Regionale Geschäfte, die die Krise überstehen, sind hinterher vielleicht über den Berg, aber nicht automatisch wieder auf Erfolgskurs. Es genügt nicht, seine Existenz durch halbherzige Strategien zu sichern. Experten gehen davon aus, dass sich das Einkaufsverhalten der Deutschen nachhaltig verändern wird. Die Vorzüge des Online Handels werden derzeit zum neuen Standard – extra Fahrten, eine geringe Auswahl oder lange Wartezeiten bei der Essensabholung? Immer weniger Menschen werden diese Dinge nach der Krise in Kauf nehmen wollen. Doch wie kann man als regionaler Unternehmer von diesem Trend profitieren?

Onlinepräsenz auf- und ausbauen

Was noch vor zwanzig Jahren der Marktplatz war, ist heute das Internet. Eine unendliche Auswahl, bequeme Lieferung und die einfache Abwicklung sprechen für sich. Gerade jetzt sind die Unternehmer im Vorteil, die schon vor der Krise Online Shopping Optionen oder To-Go-Speisen im Angebot hatten. Für alle anderen heißt es: nachrüsten, nachrüsten, nachrüsten. Nur so lässt sich auch während der Krise ein gewisser Mindestumsatz erzielen, der zum Überleben ausreicht.

Stark in die Zukunft

Je strategischer Unternehmer dabei ans Werk gehen, desto stabiler ist die Basis, die sie sich für die Zukunft aufbauen. Kehren die Schwaben beim Einkauf nach der Pandemie nicht in ihre alten Muster zurück, haben Geschäfte, die im Gestern festhängen, keine Chance mehr. Während Gründer jetzt testen können, welche Vertriebswege und Abläufe für ihr Business besonders gut funktionieren, sollten sie bereits an einer Strategie für die Zukunft feilen: Kann ich mich mit meinem Restaurant einer Lieferkette anschließen? Bietet mein Geschäftskonto Services in Hinblick auf Online Zahlungen? Wie gewinne ich Kunden?

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Erstellt:
19.04.2021, 09:23 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 11sec
zuletzt aktualisiert: 19.04.2021, 09:23 Uhr

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