Wolfgang Scheerer über die anstrengende WM-Qualifikation

Einmal um die halbe Welt

Länderspiel-Pause. Klingt einigermaßen entspannt für diejenigen, die nicht mitspielen. Andere sind dagegen so richtig heftig im (Reise-)Stress.

01.09.2017

Von Wolfgang Scheerer

Beim VfB Stuttgart allen voran Flügelstürmer Takuma Asano und Torhüter Mitch Langerak. Für sie geht es in der Asien-Gruppe B der WM-Qualifikation einmal um die halbe Welt und zurück.

Immerhin hat Langerak, 29, wegen seines Knall-auf-Fall-Wechsels zu UD Levante in Spanien von Nationaltrainer Ange Postecoglou für gestern frei bekommen. Während die deutsche Elf jetzt im nachbarlichen Prag antritt, hätte Langerak sonst wie Asano gleich 9500 Kilometer weit fliegen müssen. Bis nach Japan. Im Stadion von Saitama, der jüngsten Millionenstadt im Ballungsraum Tokio, hatte Asanos Elf gestern Heimrecht gegen die „Aussies“. Langerak blieb so zumindest erspart, in der 41. Spielminute ausgerechnet von Asano das 0:1 serviert zu bekommen. Im Kasten: Mathew Ryan von Premier-League-Aufsteiger Brighton & Hove Albion in England. Japan gewann 2:0. Damit ist das WM- Ticket sicher. Australien als Tabellendritter muss bangen.

So ein Heimatbesuch der rein sportlichen Art dürfte sich für Asano hauptsächlich auf die Orte Flughafen, Hotel, Umkleidekabine und Fußballplatz beschränkt haben. Ähnlich wie bei Langerak, wenn er dem Team nach Melbourne nachreist (16 300 Kilometer Luftlinie), wo am Dienstag Thailand der Gegner ist. Die Japaner treten dann in Saudi-Arabien an. Das heißt: Takuma Asano hat die kürzere Rückreise. Und er kann sich sicher sein, wieder dauerhaft in Stuttgart zu landen, während Langerak den Abflug macht.