Tübingen

Einfacher Sachverhalt

Der Streit um den richtigen Umgang mit Holz geht weiter.

14.10.2021

Von Werner Zorn, Tübingen

Im TAGBLATT vom 11. Oktober wird unter der Überschrift „Holzernte als Klimaschutz“ völlig undifferenziert auch Holzverbrennung dazu gezählt. Das ist ziemlich daneben, denn Bäume, die für Brennholz geschlagen werden, speichern kein CO2 mehr, und das in diesen Bäumen über viele Jahre gespeicherte CO2 wird – anders als bei Holzhäusern und Möbeln – durch die Verbrennung in Form von Pellets auf einen Schlag freigesetzt. Zudem hat Holz einen nur etwa halb so hohen Heizwert wie Öl oder Gas. Es braucht 30 bis 50 Jahre, bis ein nachgewachsener Baum wieder in nennenswertem Umfang CO2 speichert. Die nächsten 30 Jahre aber sind laut Klimaexperten entscheidend für die Erreichung der unmittelbaren Klimaziele. Die Verbrennung von Holz ist nicht nachhaltig, nicht klima- und nicht umweltverträglich, sondern in hohem Maße klima- und umweltschädlich. Es ist unverständlich, dass dieser einfache Sachverhalt manchen Förstern offenbar nicht zu vermitteln ist – vorausgesetzt natürlich, dass für diese nicht nur erwerbswirtschaftliche und profitorientierte Gesichtspunkte zählen.