Sommernachtskino

„Einfach phänomenal“

Dem Himmel sei Dank: Veranstalter Carsten Schuffert freut sich über 10.000 Zuschauer. Die neuen Superhelden heißen Gwen und Christian.

09.08.2018

Von Ulrich Janßen

Bei den letzten Sommerkinonächten war schon nicht mehr ganz klar, wer eigentlich mehr strahlt: Der Filmprojektor im Tübinger Schlachthof oder Carsten Schuffert, der Veranstalter. „Einfach phänomenal“ sei das Sommernachtskino in diesem Jahr verlaufen, meinte der Chef der Tübinger Firma „Bewegte Bilder“. Über 10.000 Besucher kamen zu den insgesamt 21 Filmabenden in die malerische Location neben dem Brecht-Bau, im vergangenen Jahr waren es nur 7600 gewesen. Mehr als die Hälfte aller Filme war dieses Jahr ausverkauft. Gestern Abend endete das Tübinger Sommernachtskino mit dem (ebenfalls ausverkauften) Abba-Musical „Mamma mia 2“.

Absoluter Publikumsliebling war einmal mehr „Weit“, die Geschichte des Backpacker-Paares Patrick und Gwen, die über drei Jahre lang durch die Welt reisten – ohne ein einziges Mal in ein Flugzeug zu steigen. Schon Tage vorher waren dafür keine Karten mehr zu bekommen.

Schuffert freute sich aber auch über die 500 Leute, die zu „Jazz in Schwarz und Weiß“ kamen, einer von Tübinger Musikern begleiteten Stummfilmcollage. Und über die 700 Besucher, die sich für „In den Gängen“ interessierten, einen „schönen kleinen Film“ von Thomas Stuber. In der anrührenden Hommage an das Arbeitsleben spielt der ehemalige Tübinger Franz Rogowski die Hauptrolle, den schweigsamen Gabelstaplerfahrer Christian.

Zwei Drittel des Programms seien diesmal Arthouse-Produktionen gewesen, meint Schuffert, was den Geschmack des schon etwas gereifteren Publikums offenbar traf. Klassische Blockbuster wie Star Wars (mit 200 Zuschauern) oder die Superhelden-Sause Avengers: Infinity War (mit 400) taten sich schwerer.

„Massiv angenommen“ wurde in diesem Jahr der Vorverkauf, den die Online-Ticketagentur „kinoheld“ abwickelte. 70 Prozent der Besucher nutzten die Chance, sich schon vorher einen Platz zu reservieren. Was allerdings zur Folge hatte, dass viele Besucher erst spät kamen und sich kurz vor Filmbeginn an der Bar drängten.

Dass der Erfolg des Sommernachtskinos auch mit dem überragenden Wetter zu tun hatte, räumt Schuffert gern ein. „Man konnte nachts noch im T-Shirt draußen sitzen, das hat natürlich eine große Rolle gespielt.“ Kein einziger Film musste wegen Regen unterbrochen werden.

Das traumhafte Wetter im Jahr 2018 sieht Schuffert auch als kleinen Ausgleich für manch verregnete Kinosaison in der Vergangenheit. In diesem Jahr zahlt sich der nicht unerhebliche Aufwand für Schufferts Firma, die beim Sommernachtskino über 30 Leute beschäftigte, auch wirtschaftlich aus. „Wir sind total zufrieden, das war ein Superjahr“, meinte Schuffert und kündigte für das nächste Jahr gleich das nächste Sommernachtskino an.

Lesen bildet: Die Sieger des Kurzfilm-Wettbewerbs

Mit 1602 Stimmen siegte Samuel Bär mit seinem Kurzfilm „Mangas“ bei dem von TAGBLATT und Osiander gesponserten Kurzfilmwettbewerb „Lesen bildet“. Die eingesandten Beiträge wurden jeweils vor dem Hauptfilm gezeigt. Auf der Website tagblatt.de/Kurzfilm konnte man seine persönlichen Favoriten voten (und dort kann man alle Videos weiterhin anschauen). Bär, der einen Manga-Leser im Kampf mit seinem Vater zeigt, darf sich über einen Gimbal freuen, ein Gerät, mit dem man eine Kamera auch bei bewegten Fahrten gerade halten kann. Den zweiten Platz belegte mit 1313 Stimmen die Klasse 6a des Gymnasiums Hechingen, die erstaunlich professionell die Vorzüge des Lesens in zahlreichen Standbildern vorführte. Ihr Gewinn: So viele Bücher aus einer Osiander-Filiale, wie eine/r tragen kann. Insgesamt hatten sich 40 Filmemacher mit Beiträgen gemeldet.

Platz 1:

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Erstellt:
09.08.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 40sec
zuletzt aktualisiert: 09.08.2018, 01:00 Uhr

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