Konjunktur-Umfrage

Alle Hände voll zu tun

Optimismus: 70 Prozent der Handwerksbetriebe gehen von einer stabilen Entwicklung ihrer Geschäfte aus.

16.10.2018

Von ST

Drei Viertel der Metall- und Elektrobetriebe sind zufrieden.  Foto: AMH online

Drei Viertel der Metall- und Elektrobetriebe sind zufrieden. Foto: AMH online

Drei Viertel der Handwerksbetriebe in den Kreisen Tübingen, Reutlingen, Sigmaringen, Freudenstadt und Zollernalb sind mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden. Laut jüngster Umfrage der Handwerkskammer Reutlingen hat die Auslastung nochmals zugenommen. Jedes dritte Unternehmen kann seine Kapazitäten voll ausschöpfen, in jedem sechsten Betrieb sind Überstunden die Regel.

„Für den Großteil der Betriebe lag das Sommerquartal auf dem Niveau des sehr starken Vorjahres“, sagt Präsident Harald Herrmann. Erneut zugenommen hat das Auftragsaufkommen. 32 Prozent der befragten Betriebe verzeichneten mehr Bestellungen. Deutlich darüber liegen die Bauhandwerker, von denen jeder zweite ein Plus meldet. Die Bau- und Ausbaubetriebe registrieren mit den gewerblichen Zulieferern die höchsten Auslastungsgrade im Branchenvergleich: 37 Prozent der Maurer, Dachdecker und Zimmerer arbeiten unter Volllast. Bei Stuckateuren, Malern und Lackierern sowie den Metall- und Elektrobetrieben sind es sogar 40 Prozent. Jeweils ein Viertel der Betriebe im Bau- und Ausbauhandwerk geht über die 100-Prozent-Marke hinaus. Bei den Zulieferern ist es jeder Fünfte.

Eine Folge der hohen Auslastung: Verbraucher benötigen mitunter etwas Geduld, bis ein Auftrag ausgeführt wird. „Trotz Mehrarbeit in den Betrieben kann es zu Wartezeiten kommen“, sagt Herrmann. Die gute Konjunktur verdeutliche somit ein zentrales Problem des
arbeitsintensiven Handwerks: „Nachfrage und Aufträge sind da. Entsprechend hoch ist der Personalbedarf. Allerdings scheitern Einstellungen häufig daran, dass keine qualifizierten Arbeitskräfte zu finden sind.“ In den kommenden Wochen wollen sich 16,2 Prozent der Betriebe auf Personalsuche begeben, rund 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Die Prognose für den Herbst fällt zuversichtlich aus. 70 Prozent der Unternehmen gehen von einer stabilen Entwicklung der Geschäfte aus, jeder vierte Betrieb rechnet mit einer Verbesserung. Gut ein Drittel erwartet ein Auftragsplus. Von steigenden Umsätzen gehen 40 Prozent der Befragten aus. Besonders optimistisch äußern sich Gesundheitshandwerker, Kraftfahrzeuggewerbe und Nahrungsmittelbetriebe, die sich auf ein gutes Weihnachtsgeschäft freuen.

Kammerbezirk in Kürze

Die 13600 Handwerksbetriebe in den Landkreisen Tübingen, Reutlingen, Sigmaringen, Freudenstadt und Zollernalb erwirtschaften einen Umsatz von 9,2 Milliarden Euro, beschäftigen über 78 000 Mitarbeiter und bilden rund 4900 junge Menschen aus.

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Erstellt:
16.10.2018, 21:46 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 16.10.2018, 21:46 Uhr

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