Tübingen · Corona

Eine Maske für alle über 65 Jahren

Brief der Stadtverwaltung: Ältere und Risikogruppen sollen nicht mehr selbst einkaufen gehen. Dafür gibt es Hilfe.

09.04.2020

Von ST

Gerrit Rösch (links) und Boris Palmer mit den Masken. Bild: Rösch

Gerrit Rösch (links) und Boris Palmer mit den Masken. Bild: Rösch

Mit einem persönlichen Schreiben informiert die Universitätsstadt Tübingen alle Tübingerinnen und Tübinger, die älter als 65 Jahre sind, über Unterstützungsangebote während der Corona-Pandemie und stellt ihnen eine Schutzmaske zur Verfügung. „Wir möchten unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in dieser schwierigen Situation nicht alleine lassen, sondern sie mit den notwendigen Informationen und Hilfsangeboten versorgen“, sagt Bürgermeisterin Daniela Harsch.

Den Brief erhalten in den kommenden Tagen 12500 Menschen, die Jahrgang 1954 oder älter sind. Beigelegt ist eine Stoffmaske pro Person. „Die Firma Rösch hat sofort die Notwendigkeit erkannt und liefert uns jetzt Masken made in Tübingen. Auf den Mittelstand ist Verlass“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. Er dankt auch dem Gemeinderat, der für die Aktion knapp 100000 Euro bereitgestellt hat“. Zwar schützt die Maske nicht vor einer Infektion mit dem Coronavirus, aber sie verhindert, dass man sich unabsichtlich ins Gesicht fasst und sie hält Speicheltropfen beim Atmen oder Sprechen von anderen Personen fern. „Wer die Maske trägt, schützt vor allem seine Umgebung. Deshalb ist es sinnvoll, die Maske bei unbedingt notwendigen Erledigungen oder bei Spaziergängen zu zweit zu tragen“, so Palmer.

Auszubildende der Stadtverwaltung stellen die Briefe zusammen und tragen sie gemeinsam mit anderen ehrenamtlichen Helfern aus. „Jung hilft Alt“, freut sich Harsch und bedankt sich bei allen Helfern für das große Engagement und die Unterstützung.

Personen ab 65 Jahren sollten bis auf Weiteres nicht selbst einkaufen gehen, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. Ziel ist es, schwere Krankheitsverläufe, wie sie bei älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen häufiger auftreten, zu vermeiden und eine Überforderung der Klinikkapazitäten zu verhindern.

Lokale Lieferdienste

Die Briefe enthalten darüber hinaus einen Handzettel mit hilfreichen Telefonnummern wie dem Corona-Hilfe-Telefon der Stadtverwaltung und eine über 30-seitige Broschüre der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Tübingen mbH (WIT) zu lokalen Lieferdiensten. „Damit möchten wir dazu beitragen, dass sich diejenigen, die möglicherweise nicht so internetaffin sind, auch von zu Hause aus mit liebgewonnen Produkten versorgen können“, sagt Manuela Feiler von der WIT. Aufgelistet werden Apotheken, Bäckereien, Blumengeschäfte, Buchhandlungen, Feinkostläden, Getränkehandel, Gesundheitsartikel, Gastronomiebetriebe, Haushaltswaren, Kunsthandlungen, Lebensmittelgeschäfte, Metzgereien, Naturkostläden, Schreibwarengeschäfte, Spielzeugläden, Süßwarenläden, Textilwaren und Wohnausstatter mit ihren Angeboten und Kontaktdaten. Bei den Geschäften kann man telefonisch oder per E-Mail bestellen.