Gewerbegebiet im „Galgenfeld“

Eine Katastrophe

Eine weitere Zuschrift zum angedachten, etwa 30 Hektar Fläche umfassenden Gewerbegebiet im „Galgenfeld“ zwischen Rottenburg und Kiebingen.

13.08.2016

Von Rolf Seeger

Ein Gewerbegebiet auf dem „Galgenfeld“ verschandelt eine intakte Kulturlandschaft zwischen Kreuzerfeld, Rammert und Kiebingen. Lebensräume von Tieren, Vögel und Pflanzen werden massiv eingeschränkt. Die Kulturlandschaft unterm Martinsberg mit dem Vogelschutzgebiet und dem Natur- und Inklusionsprojekt Anima, das in der Wette entsteht, verliert als Ganzes.

Stadt und Behörden verlangten ein teures Umweltgutachten, das dadurch der Natur am Martinsberg einen hohen Zugewinn bescheinigt. Es wird entwertet. Es mangelt an Weitblick, wenn nur über ein Stück Ackerfläche mit günstiger Verkehrsanbindung entschieden wird. Es geht um mehr als um einen Klecks auf einem Acker, sondern um eine Katastrophe für diese schützenswerte Landschaft.

Für Betriebe lassen sich leichter Alternativen finden als für ein Stück intakter Natur. Sie kann sich nicht wehren. Sie verschwindet halt. Sie zahlt den Preis. Der Fairtrade-Stadt geht ein einzigartiges Naherholungsgebiet verloren zwischen Kreuzerfeld, Rammert und Kiebingen. Die Bürger werden es danken, wenn Ökologie und Ökonomie an je geeigneten Orten sich entwickeln können. Die Suche nach dem ökologisch vertretbaren Gewerbegebiet muss weitergehen, damit die zu schützende Natur unterm Martinsberg erhalten bleibt. Nicht nur Entscheidungsträgern, egal welcher Überzeugung empfiehlt sich „Laudato Si“, das Umweltschreiben von Papst Franziskus. Es schenkt Weitblick und Lösungsansätze.