Verkehr

Eine Falle für alle Radler

Ingenieure haben eine Radler-Schikane auf dem Radweg zwischen Dußlingen und Gomaringen gebaut.

25.11.2017

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Eine Hürde auf dem Radweg von Dußlingen nach Gomaringen: Die Radweg-Stoppstelle im Vordergrund führt direkt auf die Verkehrsinsel zu. Leserbild

Eine Hürde auf dem Radweg von Dußlingen nach Gomaringen: Die Radweg-Stoppstelle im Vordergrund führt direkt auf die Verkehrsinsel zu. Leserbild

Welcher Wegebauer auch immer hier am Werk war, er hat sich um einige Meter vermessen!“, schrieb uns vor einiger Zeit eine Leserin. Sie radelt öfters auf dem Radweg von Dußlingen Richtung Gomaringen entlang der Wiesaz. Bei der kürzlich neue sanierten Einmündung der Kreisstraße nach Dußlingen haben sich die Straßenbauer offensichtlich nicht nur vermessen, sondern eine regelrechte Falle für Radler aufgestellt.

Wie das Foto der Dußlingerin zeigt, ist eine Markierung auf dem Radweg. Allerdings ist die so weit rechts angelegt, dass Radler verleitet werden, auf dem kürzesten Weg zur Radwegfortsetzung auf der anderen Straßenseite zu
fahren. „Würde man wirklich geradeaus weiterfahren (was mir bei Regen im Dunkeln am Anfang passiert ist), so fährt man unglücklich gegen den Randstein der Verkehrsinsel“, schreibt unsere Informantin.

Die Verkehrsexperten des Landratsamtes haben sich die Sache inzwischen angeschaut und sind auch der Meinung, dass dies nicht gerade höchste Ingenieurskunst war. „Es ist geplant, die Mittelinsel in Richtung Dußlingen zu verbreitern, so dass die Radfahrer von Tübingen kommend in Richtung Gomaringen eine gerade Linienführung zum Überqueren der K6901 haben“, schreiben die Zuständigen. Das Eck an der Mittelinsel, was den Radlern im Weg ist, fällt dann weg. Außerdem soll die Betoneinfassung der Insel noch weiß angestrichen werden.

Und weil die Leserin ohnehin am Schreiben war, fragte sie noch nach, warum der Radweg nach Gomaringen nicht durchgängig weiße Randstreifen hat. Bis zur Pulvermühle sind die aufgemalt, dann enden sie. Dabei helfen die Markierungen Radlern im Dunkeln erheblich. Wer schon mal nachts auf dem Rad unterwegs war, weiß die Orientierungshilfe zu schätzen. Zumal auf der Straße entgegen kommende Autos Fahrradfahrende blenden. Beim Kreis ist bekannt, dass die Seitenstreifen auf Radwegen die Orientierung enorm erleichtern. Ob auch der Radweg Dußlingen-Gomaringen durchgängig welche bekommt, ist allerdings noch offen.

Der Trost aus Tübingen: „Die Radwegemarkierungen werden Gegenstand des im kommenden Jahr zu beratenden Radverkehrskonzepts sein.“ Dann, so erinnert die Leserin, sollten auch die Radwege zwischen Gomaringen und dem Schulzentrum auf dem Höhnisch Seitenstreifen bekommen.