VfB Stuttgart

Eine Elf, zwei Gesichter

Die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf ist auswärts sieglos, daheim jedoch ungeschlagen. Hält die Heim-Serie heute auch gegen Leverkusen?

08.12.2017

Von WOLFGANG SCHEERER

Nach dem 0:1 in Bremen gab es für VfB-Abwehrchef Holger Badstuber und Torwart Ron-Robert Zieler zuletzt Redebedarf. Foto: dpa

Nach dem 0:1 in Bremen gab es für VfB-Abwehrchef Holger Badstuber und Torwart Ron-Robert Zieler zuletzt Redebedarf. Foto: dpa

Stuttgart. Fünf Siege, ein Unentschieden. Zuhause ist Bundesliga-Aufsteiger VfB eine Macht – und unbesiegt. Daran soll sich heute gegen Leverkusen (20.30 Uhr/Eurosportplayer) nichts ändern. Unterstützt vom eigenen Publikum im nahezu ausverkauften Stadion haben die Stuttgarter mit 16 Zählern Platz drei in der Heimtabelle erobert. Hinter dem FC Bayern (19) und punktgleich mit RB Leipzig.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich ein Problem: die mangelnde Torausbeute. Nur vier von 13 Treffern hat die Elf mit den zwei Gesichtern auswärts erzielt, wo der VfB sieglos ist. Daheim haben die Weiß-Roten oft durch ein Tor Unterschied gewonnen.

Simon Terodde war zwar mit 25 Treffern als bester Zweitliga-Schütze maßgeblich am Wiederaufstieg beteiligt, in der Fußball-Bundesliga fasst er wie damals beim 1. FC Köln einfach keinen Tritt. Sturmkollege Daniel Ginczek ist wegen wiederholter Verletzungen immer wieder auf Eis, aktuell mit Muskelfaserriss. All diese Probleme und Schwierigkeiten führen dazu, dass sich der VfB zur Winterpause auf der Position teuer verstärken will und muss: Der junge Maximiliano Romero, 18, vom argentinischen Erstligaklub Velez Sarsfield soll offenbar für zehn Millionen Euro Ablöse kommen.

Mit 17 Punkten stehen die Stuttgarter zum Auftakt der englischen Woche auf Tabellenplatz 13, Leverkusen mit 21 Zählern an neunter Position, einen Punkt von einem Europa-League-Startplatz entfernt. Hält die Heimserie auch im Duell mit dem Angstgegner? Der bisher letzte Bundesliga-Sieg gegen den ehemaligen Arbeitgeber des Stuttgarter Sportvorstands Michael Reschke gelang dem VfB im April 2010. Keine der folgenden zwölf Begegnungen wurde gewonnen.

„Natürlich, auswärts gibt es noch Optimierungspotenzial“, sagt Reschke. „Ansonsten ist für mich beeindruckend, was die Mannschaft zeigt.“ Der 60-Jährige ist überzeugt: „In unserem Team stimmt die Mischung. Wenn wir den Weg konsequent weitergehen, wird es mit Sicherheit zum Klassenerhalt reichen.“

Umso wichtiger wäre ein Erfolg gegen Leverkusen. Geht es schief, könnte es doch noch ein holpriger Endspurt bis zur Winterpause werden: Am kommenden Mittwoch im Baden-Württemberg-Derby bei 1899 Hoffenheim ist der ersehnte erste Auswärtssieg wohl eher eine schöne Illusion, spätestens beim Hinrunden-Finale am Samstag in einer Woche gegen den FC Bayern München wäre die erste Heimniederlage keine Riesenüberraschung. Auch beim sportlichen Jahresabschluss ist ein Happy End alles andere als garantiert: im Achtelfinale um den DFB-Pokal am 19.?Dezember bei Mainz 05.

Bester deutscher Stürmer

Die Verteidigung ist mit 17 Gegentoren (15 auswärts!) die sechstbeste der Liga. Dass daheim auf sie Verlass ist, müssen Torwart Ron-Robert Zieler, Abwehrchef Holger Badstuber und Co. heute einmal mehr demonstrieren. Auf Leverkusener Seite brennt der aktuell beste deutsche Bundesliga-Schütze auf Chancen. Häufiger als Volland (9) haben nur Bayern-Star Lewandowski (14) und BVB-Torjäger Aubameyang (11) getroffen. Der 25-jährige Ex-Hoffenheimer Volland ist mit fünf Toren in den letzten sechs Partien gerade so richtig in Schuss gekommen.

In der Leverkusener Defensive dominiert die „körperliche Substanz“ (Hannes Wolf) eines Jonathan Tah und der Bender-Zwillinge. „Wir wissen, was da kommt. Aber wir wissen auch, was wir können“, sagt der VfB-Trainer. Klar ist: Die Heimserie zu halten, wird auf alle Fälle harte Arbeit.

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Erstellt:
08.12.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 33sec
zuletzt aktualisiert: 08.12.2017, 06:00 Uhr

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