Viel Schönheit in Metzingen

Eine Cyber-Polizistin will Miss Germany werden

„Wir sind die älteste Castingshow“, scherzt Ralf Klemmer. Seinetwegen strahlten am Freitag 16 Schönheiten in der Outletcity Metzingen mit der Sonne um die Wette.

15.02.2019

Von pks

Zumindest führt Klemmer das Unternehmen, das die „Miss Germany“-Wahl veranstaltet. Der Wettbewerb existiert bereits seit 1927 und wurde in den 1960er-Jahren von Klemmers Vater, dem Entertainer Horst Klemmer, übernommen.

Die jungen Frauen repräsentieren jeweils ein Bundesland und konkurrieren um den Titel der „Miss Germany 2019“. „Es gibt aber gar keinen Zickenkrieg“, sagt Miss Baden-Württemberg Nadine Berneis.

Die Stuttgarterin, die gebürtig eigentlich aus Dresden kommt, ist mit 28 die Älteste: „Ich sprenge den Altersdurchschnitt.“ Der liegt immerhin fünf Jahre niedriger. „Ich bewundere die Mädels, die schon mit 19 dieses Selbstbewusstsein haben“, sagt Berneis. „Ich fand mich früher nicht hübsch.“ Seit fünf Jahren ist die 1,81 Meter große Blondine mit der Zahnlücke bei einer Modelagentur registriert, hauptberuflich arbeitet sie aber in der Cyber-Abteilung der Polizei.

Die meisten anderen Teilnehmerinnen sind Studentinnen. Für die drei Wochen hat sich Berneis freigenommen: „Als Polizistin hat man genug Überstunden.“ Sollte sie den Titel tatsächlich gewinnen, würde sie sich für das Jahr als Miss Germany eine Auszeit von der Polizeiarbeit nehmen. Danach will sie aber wieder einsteigen: „Ich bin bodenständig und brauche Sicherheit.“ Die gibt ihr neben ihrem Job ihr Partner. Am Valentinstag saß sie allerdings mit den anderen Kandidatinnen im Flugzeug: Auf dem Rückflug von Fuerteventura, wo alle eine Woche lang von professionellen Choreografen gecoacht wurden.

In einer Woche wird in Rust die neue „Miss Germany“ gekürt.