Kommentar zur Doping-Sperre für Russen

Eindeutige Regeln fehlen

Das Chaos um die Teilnahme oder Nichtteilnahme der russischen Sportler, die unter Dopingverdacht stehen, hat kurz vor der Olympia-Eröffnung in Pyeongchang ein Ende gefunden. Die dunklen Schatten, die sich über die Spiele zu legen drohten, sind damit erst einmal vertrieben.

10.02.2018

Von JÜRGEN LEIBNER

Berlin. Doch Fragen bleiben nach den Urteilen des Internationalen Sportgerichtshofes. Nach welchen Kriterien der Cas entscheidet, erschließt sich nicht. Vielen der betroffenen Athleten ist bisher kein Dopingvergehen direkt nachgewiesen worden. Was die Dinge in der Causa Russland freilich nicht einfacher macht, denn unstrittig ist, dass im russischen Sport – und in vielen anderen Ländern auch – weiter massiv gedopt wird.

Wieder einmal zeigt sich, dass das IOC der Doping-Problematik nach wie vor ziemlich hilflos gegenübersteht. Es fehlen eindeutige und vor allem für jeden Sportler nachvollziehbare Regelungen, wie mit Betrügern zu verfahren ist.

Es wäre die große Chance gewesen, zu sagen, dass alle Athleten, die schon positiv getestet worden sind, bei Olympia nichts verloren haben. Aber dazu hat man sich wieder nicht durchgerungen.