Fußball

Ein zartes Frühlingserwachen bei der Nationalelf

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem schnellen Rückstand kämpft sich Joachim Löws Team zurück und kommt noch zu einem 1:1 gegen Serbien.

21.03.2019

Von Gerold Knehr

Schock für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der zwölften Minute: Luka Jovic (Dritter v.r), der serbische Topstürmer von Eintracht Frankfurt, erzielt per Kopf das Tor zur 1:0-Führung für die Gäste. Foto: Christian Charisius/dpa

Schock für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der zwölften Minute: Luka Jovic (Dritter v.r), der serbische Topstürmer von Eintracht Frankfurt, erzielt per Kopf das Tor zur 1:0-Führung für die Gäste. Foto: Christian Charisius/dpa

Wolfsburg. Gestern Abend hat um 22.58 Uhr aus meteorologischer Sicht der Frühling begonnen. Die deutsche Nationalmannschaft hatte wenige Minuten zuvor immerhin einen Hauch von Frühling verspürt, als der schottische Schiedsrichter Bobby Madden um 22.36 Uhr das Testpiel in Wolfsburg gegen Serbien abpfiff. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und schnellem Rückstand sprang am druckvollen Ende wenigstens ein 1:1 heraus. Leon Goretzka verhinderte mit seinem Treffer in der 69. Minute einen Fehlstart ins neue Jahr. Milan Pakovic sah in der hektischen Nachspielzeit nach Foul an Leroy Sane Rot.

Von einer „neuen Zeitrechnung“ hatte Joachim Löw gesprochen. Den Ernstfall simulierte der Bundestrainer gestern allerdings noch nicht, der folgt erst am Sonntag beim ersten EM-Qualifikationsspiel gegen die Niederlande. In Wolfsburg nutzte er stattdessen die Gelegenheit zum Testen. Toni Kroos und Marco Reus, die beiden ältesten Feldspieler im Kader, standen beim Anpfiff nicht auf dem Platz, Reus kam erst in der 46. Minute. Stattdessen fand sich Lukas Klostermann bei seinem Länderspieldebüt gleich in der Startformation. Der 22-Jährige und sein Leipziger Vereinskollege Marcel Halstenberg bildeten die Außen in der Abwehr. Auch Leon Goretzka musste zunächst auf der Bank Platz nehmen, für ihn spielte Kai Havertz.

Man sah der DFB-Auswahl von Beginn an, was sie sich vorgenommen hatte: schnell spielen, den Ball sofort nach vorne weiterleiten. Klostermann hatte in der 46. Sekunde (!) die erste Chance. Das erste Tor jedoch erzielten mit ihrer ersten Chance die Serben. Nach eine Ecke leitete Nemanja Maksimovic den Ball mit dem Rücken zu Luka Jovic weiter. Der Frankfurter Bundesliga-Torjäger ließ sich die Chance nicht nehmer und köpfte zur Gästeführung ein (12.) - ein Rückfall in die russische WM-Sommereiszeit des vergangenen Jahres.

In der Folge ebbte der deutsche Anfangs-Elan ab. Die Mannschaft war um Ballkontrolle bemüht. Aber man merkte dem Team an, dass nach nur einer gemeinsamen Trainingseinheit die Automatismen auf dem Platz fehlten. Leroy Sane, das neue markante Gesicht der Mannschaft, setzt zwar immer wieder Impulse, rieb sich aber an der serbischen Defensive auf. Die beste Gelegenheit hatte in der 36. Minute nach einem schön herausgespielten Angriff über die rechte Seite Timo Werner, der aber am gut reagierenden serbischen Torhüter Marko Dmitrovic scheiterte.

Keineswegs sattelfest wirkte die Defensive. Die Anfälligkeit bei gegnerischen Kontern ist auch im neuen Jahr nicht behoben. Erneut Jovic (25.) und Adem Ljajic (41.) hätten nach Unaufmerksamkeiten durchaus auf 3:0 für die Gäste erhöhen können.

Mit Marco Reus für Havertz und Marc-Andre ter Stegen für Manuel Neuer kam die Löw-Elf aus der Halbzeitpause. Nun wurde der Druck auf das gegnerische Tor größer, es gab Chancen fast im Minutentakt. Reus scheiterte in der 59. Minute zunächst am glänzend reagierenden Dmitrovic. In der 65. Minute hatte Ilkay Gündogan den serbischen Keeper bereits ausgespielt, doch ein Abwehrspieler kratzte den Ball im letzten Moment noch von der Linie. Goretzka, in der 56. Minute für Brandt eingewechselt, erzielte mit einem platzierten Schuss das erlösende 1:1 (69.). Der nun mächtig wirbelnde Sane (73. und 77.) hätte nachlegen können, doch zweimal stand Dmitrovic einem Erfolgserlebnis im Weg.

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Erstellt:
21.03.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 37sec
zuletzt aktualisiert: 21.03.2019, 06:00 Uhr

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