Rottenburg · Sportstätten

Ein Verein wirbt – um Geld und Unterstützung

Für die neue Kreuzerfeldsporthalle gründete sich am Dienstag ein Förderverein.

15.09.2021

Von Angelika Bachmann

Bastian Kaiser Bilder: Benno Heller & Ibo Koese

Bastian Kaiser Bilder: Benno Heller & Ibo Koese

Rund zehn Millionen Euro soll die neue Sporthalle im Kreuzerfeld kosten. Zusätzlich zur Finanzierung aus der Stadtkasse und Fördermitteln (3 Millionen Euro sind in Aussicht gestellt) sollen auch so genannte Eigenmittel beigebracht werden. Dazu hat sich am Dienstagabend ein Förderverein gegründet. In der Satzung ist die „ideelle und finanzielle Förderung“ der neuen Sporthalle als Vereinszweck festgeschrieben.

Den Vorsitz übernimmt ein Duo, das in der Akquirierung von Finanzmitteln erfahren ist. Erster Vorsitzender ist Bastian Kaiser, der als Rektor der Rottenburger Hochschule für Forstwirtschaft die Einwerbung von Forschungs- und Fördermitteln dieser Einrichtung vorangetrieben hat. Stellvertretende Vorsitzende ist Stefanie Ruf. Die Weilermerin vertritt den Stadtteil, der die jetzige und die künftige Kreuzerfeldhalle für seine Sportangebote nutzt. Zudem bringt Ruf viel Erfahrung im Management eines Fördervereins mit – was sie quasi von Kindesbeinen an erlernte: Sie engagiert sich seit vielen Jahren im Förderverein (Bürgerhaus) Weiler, der 25 Jahre von ihrem Vater Egon Ruf geleitet wurde.

Weitere Vorstandsmitglieder sind: Karolina Walter (Schatzmeisterin) und Karlheinz Geppert (Schriftführer). Als Beisitzerinnen und Beisitzer sind Vertreter von Gemeinderatsfraktionen, Sportvereinen und vom Integrationsrat gewählt: Gabriele Hagner, Hermann Sambeth, Joachim Herbst, Alfons Heberle, Pietro Scalera, Giovanni Fiore, Norbert Vollmer, Volker Kiesel sowie Ulrich Schall. Kassenprüfer sind Heike Baumann und Stephan Neher. Die Vorstandschaft ist für drei Jahre gewählt.

In der Satzung vermerkt ist, dass der Verein so lange besteht, bis der Vereinszweck erfüllt ist. Wenn die Halle gebaut ist, wird er also wieder aufgelöst. „Das erhöht auch die Bereitschaft, im Vorstand mitzumachen“, sagte Oberbürgermeister Stephan Neher, der die Gründungsversammlung am Dienstag leitete.

Stefanie Ruf Bilder: Benno Heller & Ibo Koese

Stefanie Ruf Bilder: Benno Heller & Ibo Koese

Zur Gründungsversammlung ins Rathaus waren 20 Rottenburgerinnen und Rottenburger gekommen. Die Vorstandschaft will nun zügig in die Werbe-Phase eintreten und möglichst schnell Mitglieder gewinnen. Flyer und Mitgliedschaftsanträge werden in den nächsten Tagen erstellt. Als Mitgliedsbeitrag setzte die Versammlung einen Jahresbeitrag von 25Euro fest, Familien zahlen 40 Euro, juristische Personen 100 Euro. Auf dem Werbeflyer hätten die Gründungsmitglieder gerne einen Entwurf der künftigen Halle abgebildet. Den gibt es aber noch nicht, weil derzeit erst die Ausschreibung für die Architekten läuft.

Als die Planung der Kreuzerfeldhalle im Juli im Gemeinderat vorgestellt wurde, waren bei der Finanzierung 215000 Euro an Eigenleistungen eingeplant – verbunden mit dem Vermerk, dass das noch mit dem zu gründenden Förderverein besprochen werden müsse. Es gehe allerdings nicht nur um die finanzielle Unterstützung, sagte der neu gewählte Fördervereinsvorsitzende, Bastian Kaiser.

Viele Helfer für den Hallenbau

Ob Bürgerhaus oder Sporthalle – in Rottenburg wird der Hallenbau in der Regel durch einen Förderverein unterstützt. Beim Bau der Hohenberghalle warb der Förderverein von 2010 bis 2014 Eigenleistungen in Höhe von 275000 Euro ein: bei Sommerfesten, Flohmärkten und mit dem Schlagersommer auf dem Marktplatz. Rund die Hälfte der Summe spendierte damals Großspender Wilfried Ensinger, der im Herbst zum Rottenburger Ehrenbürger ernannt wird. In den Ortsteilen gibt es für die aktuellen Hallenbauprojekte in Hemmendorf und Bad Niedernau ebenfalls Fördervereine.